Die LAIC-Gruppe bietet seit fast drei Jahrzehnten Finanzdienstleistungen an – und seit einigen Jahren auch einen eigenen Robo-Advisor. Der LAIC ADVISOR getaufte digitale Vermögensverwalter wirbt mit dem Claim „Geldanlage 4.0“ und bietet Ihnen auf Fonds und ETFs basierende Strategien zur Kapitalvermehrung an.
Wir werfen im Trading für Anfänger-Test einen genauen Blick auf den Anbieter. Wie schlägt sich LAIC im Hinblick auf die Performance, die Kosten & Co. im Vergleich mit anderen Robo-Advisors?
Das Wichtigste in Kürze: LAIC ADVISOR
- Der LAIC ADVISOR ist ein digitaler Vermögensverwalter der LAIC-Gruppe.
- Eine selbstlernende künstliche Intelligenz erstellt individuelle Portfolios aus einer Vielzahl von ETFs und Fonds zu erstellen.
- Der Robo-Advisor von LAIC ist nahtlos in die moderne Homepage integriert, jedoch ohne separate App.
- LAIC verfolgt eine zweigleisige Kostenstruktur mit einer All-inclusive-Gebühr von 0,95% und zusätzlichen marktüblichen Fremdkosten.
- Eine Besonderheit ist die Performance Fee von 7,5%.
Der Anbieter hinter LAIC
Der LAIC ADVISOR ist keine eigenständige Gesellschaft, sondern eine Marke der LAIC Vermögensverwaltung GmbH, die als Tochtergesellschaft der LAIC Capital GmbH angehört. Diese wiederum ist Teil der Lloyd Fonds AG. Der Finanzdienstleister wurde im Jahr 1995 gegründet und hat seinen Hauptsitz im hanseatischen Hamburg.
Der Robo-Advisor von LAIC ging im April 2020 an den Markt und bietet seitdem individuelle Portfolios an, die aus hunderten ETFs und tausenden Fonds selektiert werden. Zum Team von LAIC gehören Kapitalmarktexperten, Softwareentwickler und quantitative Analysten.
Geleitet wird die LAIC Vermögensverwaltung von den Geschäftsführern Christian Sievers und Bernd Jacobs. Als depotführendes Institut agiert die Baader Bank.
Das sind die Vor- und Nachteile von LAIC:
Vorteile von LAIC:
- Spannendes Anlagekonzept
- Moderate / akzeptable Kosten
- Sehr individuelle Strategien
Nachteile von LAIC:
- Hohe Mindestanlage
- Hoher Sparplan
- Etwas mehr Tiefe / Transparenz an der ein oder anderen Stelle wünschenswert
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Das Angebot von LAIC
Der Robo-Advisor ist auf der modernen Homepage von LAIC eingebunden und erhält dort einen eigenen Reiter, dem alle Informationen entnommen werden können. Eine gesondert App gibt es hingegen nicht.
Das Angebot ist in der Oberfläche klassisch und unterscheidet sich wenig von anderen digitalen Vermögensverwaltern wie Quirion oder VisualVest: Der Anbieter setzt auf eine Mischform aus aktiven und passiven Produkten, genauer gesagt aus ETFs und Fonds.
Im Detail unterscheidet sich LAIC dann doch von vielen seiner Mitbewerber. Der Robo-Advisor agiert mit einer selbstlernen, künstlichen Intelligenz, die sich der optimalen Portfoliokombination aus hunderten und tausenden Produkten annimmt.
So entstehen stets individuelle Portfolios – vorgefertigte Strategien wie beispielsweise bei Zeedin oder Investify gibt es also nicht. Einen klassischen Sparplan bietet LAIC an, Sie können ab 250 Euro monatlich in Ihr Depot investieren. Kinder- und Gemeinschaftsdepots gibt es keine.
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Der Service von LAIC im Check
Der Blick auf den Service ist in allen Trading für Anfänger-Tests zweigeteilt: Wie schlägt sich LAIC im Bereich der aktiven Kommunikation, wie im Bereich der passiven Kommunikation, also den Möglichkeiten der Informationsgewinnung über die Homepage?
Was auffällt: Viele Robo-Advisors bieten einen separaten Servicebereich auf ihrer Homepage an, wo sich potenzielle Anleger informieren können. Bei LAIC suchen Sie diesen vergebens. Es scheint lediglich die Möglichkeit zu geben, klassisch per Telefon oder Kontaktformular den direkten Draht zum digitalen Vermögensverwalter zu suchen.
Im passiven Bereich gibt der Anbieter zahlreiche Hintergrundinformationen zum Produkt, auch ein Erklärvideo steht parat. Eine ausführliche FAQ gibt es hingegen leider nicht – ein Minuspunkt. Sie haben die Möglichkeit, sich im „Newsroom“ über aktuelle Unternehmensinformationen zu informieren und einen Newsletter zu abonnieren.
Das Onboarding bei LAIC
Wir gehen nach den ersten Eindrücken von LAIC nun tiefer in die Materie und nehmen im nächsten Schritt das Onboarding im Trading für Anfänger-Test unter die Lupe: Wie schlägt sich der Robo-Advisor mit seinem Onboarding?
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Der Registrierungsprozess
Das Onboarding bei LAIC folgt dem gleichen Schema wie das der Mitbewerber rund um Fyndus, GLS Onlineinvest & Co. Nachdem Sie Ihren Namen und eine E-Mail-Adresse angegeben haben, startet der Prozess.
Nehmen Sie sich rund 15 bis 20 Minuten Zeit für das gesamte Onboarding, halten Sie dabei Ihre persönlichen Ausweisdokumente bereit. In einem klassischen Frage-Antwort-Spiel ermittelt LAIC Ihre Präferenzen und präsentiert anschließend die geeignete Anlagestrategie.
Seien Sie auf folgende Themen und Fragen in dieser Reihenfolge vorbereitet:
- Einmalige und regelmäßige Anlagesumme
- Anlagehorizont
- Erste Fragen zu Ihrer Risiko- und Verlustbereitschaft
- Nachhaltigkeit ja oder nein
- Regionale Investitionen ja oder nein
- Branchenspezialisierung ja oder nein
- Erfahrungen im Umgang mit Wertpapierdienstleistungen
- Finanzielle Situation
Nach der Angabe dieser erhalten Sie bereits die Präsentation Ihrer individuellen Anlagestrategie. Zuerst folgt die „Bekanntgabe“ der ermittelten Risikostrategie (Screenshot oben). Aus drei Stufen – gering, ausgewogen, dynamisch – wird Ihnen eine zugeteilt.
Präsentation der Anlagestrategie
Scrollen Sie weiter nach unten finden Sie nochmals Ihre Angaben rund um die Fokussierung auf bestimmte Länder oder Branchen sowie die Summe Ihrer geplanten Anlage.
In diesem Schritt präsentiert LAIC auch bereits die mögliche Wertentwicklung in verschiedenen Szenarien. Was sehr auffällig ist: Zur Allokation bestimmter Anlageklassen oder den eingesetzten Produkten gibt der Robo-Advisor keinerlei Informationen.
Im letzten Schritt vervollständigen Sie Ihre persönlichen Daten, bevor das Depot eröffnet werden kann.
Wie sieht das Anlagekonzept von LAIC aus?
Nachdem wir das Onboarding im Trading für Anfänger-Test unter die Lupe genommen haben, widmen wir uns dem Anlagekonzept von LAIC. Welche Anlageklassen, Anlagestrategien und Anlagephilosophien kommen zum Einsatz?
Eingesetzte Anlageklassen
LAIC setzt für die Portfolios seiner Kunden auf eine große Auswahl an breit gestreuten Fonds und ETFs. Diese decken die klassischen Anlageklassen ab:
- Aktien
- Anleihen
- Geldmarkt
Die Gewichtung unterscheidet sich von Portfolio zu Portfolio. Laut dem digitalen Vermögensverwalter gibt es rund 60.000 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten.
Angebotene Anlagestrategien
Ähnlich wie bei Inyova lässt sich auch bei LAIC die Frage nach der Anzahl der angebotenen Anlagestrategien nicht direkt beantworten.
Durch die fünfstellige Anzahl an möglichen Produkten für ein einzelnes Portfolio und eine künstliche Intelligenz, in die täglich rund zwei Millionen Datenpunkte einfließen, ergibt sich so eine nicht definierbare Anzahl möglicher Strategien.
Es lässt sich im Prinzip nur eines sagen: Basierend auf Ihren beim Onboarding gemachten Angaben unterscheidet der LAIC ADVISOR drei grundlegende Risikoklassen. Erfahrene und risikoaffine Anleger rutschen also in eine der höheren Risikostufen, während die Portfolios von unerfahrenen und risikoscheuen Anfängern ausgewogener und weniger schwankungsintensiv sind.
Mindestanlage
Die Komplexität des Robo-Advisors lässt es beinahe schon vermuten: Nicht für jeden Anfänger und Laien ist das Angebot zwingend geeignet oder auch gedacht. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Mindestanlagesumme.
Wer bei LAIC investieren will, muss mindestens 50.000 Euro mitbringen. Damit bewegt sich der digitale Vermögensverwalter in den Sphären von Estably und LIQID.
Welche Investmentphilosophie verfolgt LAIC?
Der Investmentprozess von LAIC ist komplexer als der eines typischen Marktbegleiters. Selbst unterteilt der Robo-Advisor diesen in sechs Schritte:
- Daten: Täglich fließen zwei Millionen Datenpunkte in und aus ein(em) Universum aus gut 10.000 verschiedenen ETFs und Fonds
- Scoring: „Die LAIC-Scorecard hat die Aufgabe, alle Positionen im vorgefilterten Investmentuniversum qualitativ zu bewerten und jeden Titel mittels eines Punktwertverfahrens in einem Ranking einzuordnen. Dazu fließen täglich ca. 200.000 Kennzahlen zu den Fonds und ETFs ein. Damit ist die LAIC-Scorecard ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung.“
- Filter: je nach Angaben im Onboarding werden nun passende Produkte gefiltert
- KI-Optimierung: „Als KI-basierter Algorithmus analysiert der LAIC ADVISOR alle unter den vorgegebenen Anlagekriterien sowie definierten Nebenbedingungen möglichen Kombinationen, um aus über 60.000 Varianten das beste Portfolio zusammenzustellen oder das bestehende permanent optimiert zu halten.“
- Risikomanagement: Mithilfe mathematischer Modelle und Kennzahlen wie Value at Risk und dem Expected Shortfall wird das Risiko der Kundenportfolios überwacht, gegebenenfalls werden Anpassungen (Rebalancing) vorgenommen.
- Optimales Depot: „Über die fünf vorgenannten Schritte entwickelt der LAIC ADVISOR Anlagevorschläge für Ihr Individualdepot und die Portfolios der LAIC-Fonds. Allesamt überwacht er laufend unter Chance- und Risikogesichtspunkten und greift, wenn nötig, nach Freigabe des Investment-Teams durch Rebalancing, also Umschichtungen, ein.“
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LAIC im Wettbewerbsvergleich
Wenn Sie unseren Testbericht bis hier aufmerksam gelesen haben, werden Sie gemerkt haben: Zur Rendite und den Kosten bei LAIC haben wir uns bisher kein Urteil erlaubt. Die ausführliche Einschätzung inklusive Wettbewerbsvergleich erfolgt in den nächsten Abschnitten.
Kostencheck
Im konkreten Konkurrenzvergleich fällt LAIC bereits beim ersten Punkt, dem Kostencheck, einen Hauch ab. Warum? Weil der Robo-Advisor mit diese Angabe zwar nicht versteckt, sie aber etwas schwer auffindbar macht.
Letztlich ist die Information in einem Menüpunkt versteckt. Dahinter verbirgt sich keine Überraschung: Wie bei Inno-Investv & Co. fährt auch LAIC eine zweigleisige Kostenstruktur. Neben einer All-inclusive-Gebühr von 0,95% (Verwaltungspauschale + Depotführung) fallen zudem marktübliche Fremdkosten für die eingesetzten Produkte an.
Nicht üblich im Wettbewerbsvergleich: Es fällt zusätzlich eine Performance Fee von 7,5% an.
Sicherheitscheck
Zur Sicherheit baut LAIC auf drei Säulen:
- Sichere Konto- und Depotführung bei der Partnerbank Baader Bank: Einlagensicherung auf dem Verrechnungskonto bis 100.000 Euro und Regulierung durch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
- Sicheres Datenmanagement nach aktuellen Standards und in Zusammenarbeit mit der QPlix GmbH
- Zertifizierung nach der DIN EN ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagementsystem)
Renditecheck
Der Robo-Advisor gibt interessante Einblicke in seine Performance. Das ist gar nicht so einfach – schließlich unterscheidet sich jede einzelne Anlagestrategie. Klassische historische Performances für x verfügbare Anlagestrategien sind damit nicht möglich.
LAIC löst das „Dilemma“ folgendermaßen: Der Anbieter hat zwei Livedepots aufgelegt, die den durchschnittlichen Anlegern entsprechen – ein weniger riskanteres, moderates Depot und ein etwas riskanter ausgerichtetes Portfolio.
Diese beiden Depots haben seit Auflegung im April 2020 bis gut zwei Jahre später Anfang Mai 2022 folgende Renditen erwirtschaftet:
- Risikostufe 4 von 7: rund 7,2% pro Jahr
- Risikostufe 5 von 7: rund 8,1% pro Jahr
Die Wertentwicklung ist nach anfallenden Kosten angegeben.
Um einen vergleichbaren Eindruck der Rendite zu erhalten, werfen wir einen Blick auf unabhängige Vergleichstests. Wir ziehen dazu gerne die Vergleiche von brokervergleich.de und Biallo für eine Renditeprüfung heran.
Aber: Am Vergleich von Biallo nimmt LAIC leider nicht teil. Wir schwenken den Blick daher auf einen weiteren Vergleichstest – den von Geldanlage Digital.
Geldanlage Digital | brokervergleich.de | Biallo | |
---|---|---|---|
Strategie: | nachhaltig | ausgewogen | n.v. |
Zeitraum: | 1 Jahr | 1 Jahr | n.v. |
Platzierung | 27 von 27 | 10 von 21 | n.v. |
Fazit zum Robo-Advisor LAIC
Wie schneidet LAIC zum Ende des Trading für Anfänger-Tests ab? Auf alle Fälle bietet der Robo-Advisor einen interessanten, sehr technischen Ansatz der Vermögensverwaltung an.
Alles in allem ist LAIC ein spannender Robo-Advisor für KI-begeisterte Investoren, die bereits eine stattliche Summe ihr Eigen nennen können und bereit sind, dieses dem digitalen Vermögensverwalter anzuvertrauen. Für Anfänger eignen sich dann doch andere Robo-Advisor besser.
Unser Tipp: Andere erfolgreiche Trader kopieren als Alternative!
Häufige Fragen zum Thema:
Wer steckt hinter dem Angebot von LAIC?
LAIC ist ein Angebot der LAIC Vermögensverwaltung GmbH mit Sitz in Hamburg.
Wie hoch ist die Mindestanlage bei LAIC?
Die Mindestanlage beträgt 50.000 Euro. Sparpläne sind ab 250 Euro möglich.
Gibt es die Möglichkeit eines Sparplans bei LAIC?
Ja. LAIC bietet einen monatlichen Sparplan ab 250 Euro an.
Wie hoch sind die Kosten bei LAIC?
Bei LAIC werden eine Verwaltungspauschale in Höhe von 0,75% sowie eine Depotgebühr in Höhe von 0,20% pro Jahr berechnet. Hinzu kommen Fondskosten in Höhe von 1%, sowie eine Performancegebühr von bis zu 7,5%.
Wie ist die Performance von LAIC?
Der Robo-Advisor hat zwei Livedepots aufgelegt, die zum Teil den Markt schlagen. Deren durchschnittliche Performances liegt zwischen 7% und 13% pro Jahr.
Welche Produkte werden bei LAIC eingesetzt?
LAIC setzt auf passive wie aktive Produkte: Es kommen Fonds und ETFs zum Einsatz.
Ist LAIC seriös?
Ja, bei LAIC handelt es sich um einen seriösen Anbieter, der von der BaFin reguliert wird. Sämtliche Depots und Verrechnungskonten laufen über die Baader Bank, die für ihre Sicherheit und Zuverlässigkeit bekannt ist.