Stock Picker investieren in keine breit gestreuten Anlagen, sondern suchen sich jede Aktie ihres Portfolios individuell aus. Die Anlagestrategie zielt auf die sorgfältige Auswahl von Einzelaktien ab, um so im Idealfall höhere Renditen zu erwirtschaften und dennoch ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen.
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Wofür steht Stock Picking?
Stock ist das Englische Wort für Aktie und Picking für auswählen. Beim Stock Picking geht es um das strategische Auswählen von Aktien, sodass eine möglichst hohe Rendite erzielt werden kann. Anhand von Analysen und spezifischen Faktoren sollen dadurch die besten Aktien gefunden werden.
Was ist ein historisches Beispiel für Stock Picking?
Ein historisches Beispiel für Stock Picking wäre die Amazon Aktie im Jahre 2015. Ein guter Stock Picker hätte das solide Geschäftsmodell und die Expansionspläne des Unternehmens korrekt als Faktoren für eine Outperformance erkannt und dementsprechend eine Position eröffnet.
Hätte der Anleger die Aktie am 1. Januar 2015 gekauft, hätte er so bis zum heutigen Tag eine durchschnittliche Rendite von ca 30 % und damit eine deutliche Outperformance gegenüber dem breiten Markt erzielt.
Stock Picking: Wie werden Aktien ausgewählt?
Stock Picker analysieren Aktienwerte gründlich, bevor sie in diese investieren.
Fundamentale Analysen
Beispielsweise führen sie eine Unternehmensanalyse durch und betrachten die bislang erfolgte Gewinnentwicklung des Börsenwertes. Weitere zu analysierende Faktoren können Dividendenrendite, Grad der Alleinstellung des Geschäftsmodells, Eigenkapitalrendite, Sparsamkeit sowie Expertise des Managements sein.
Weitere mögliche Kennzahlen sind:
- Makroökonomische Zusammenhänge
- Globale Geldpolitik
- Psychologische Komponenten der Marktteilnehmer
- Qualität des Managements
- Geringer Verschuldungsgrad
- Positive Bonität
- Hohe Überlebenschancen in Zeiten von Krisen
- Zukunftsträchtige Branche mit hohem Wachstumspotential
- Geschäftsmodell liegt im Trend
Stock Picking wird außerdem durch Big-Data-Analysen ergänzt. Schon ein Tweet kann heute ganze Aktienkurse einbrechen oder in die Höhe schnellen lassen. Auch Krisen können Aktienkurse massiv beeinflussen.
Technische Analyse
Neben der fundamentalen Analyse betrachten Stock Picker die Börsenkurse im Chart. Hier geht es hauptsächlich darum, Kurs- und Volumendaten zu betrachten, um Muster im Handel sowie Trends frühzeitig zu identifizieren. Ziel dabei ist es, aus historischen Kursbewegungen auf zukünftige zu schließen.
Mögliche Indikatoren sind:
- Bollinger Bänder
- RSI
- Moving Average (Gleitender Durchschnitt)
- Fibonacci Retracement
- Unterstützungs- und Widerstandslinien
Welche Stock Picking Strategien gibt es?
Auf welcher Basis Stock Picker die Aktien des eigenen Portfolios wählen, ist individuell. Es gibt allerdings gewisse Investment-Strategien, die sich unter bekannten Stock Kickern wie Warren Buffett oder Joel Tillinghast bewährt haben.
Strategie: | Erklärung: |
---|---|
Bottom-Up-Ansatz: | Investoren wählen die Aktien unabhängig von der Gesamtwirtschaft oder Branche auf Basis von technischen und fundamentalen Daten aus. |
Top-Down-Ansatz: | Investoren wählen die Aktien unter Betrachtung der Gesamtwirtschaft oder Branche mittels technischer und fundamentaler Daten aus. |
Growth Investing: | Investoren suchen nach Stocks, die überdurchschnittliche Wachstumsraten in den Bereichen Umsatz und Gewinn aufweisen. |
Value Investing: | Investoren suchen nach unterbewerteten Aktien und investieren in diese. |
Kritik an der Stock-Picking-Strategie
Gegner des Stock Pickings behaupten, man könne weder den Markt vorhersagen, noch könne man den Markt schlagen. Eine breite Diversifizierung (Investition in verschiedene Märkte und Anlageklassen) mit soliden Titeln sei für ein effizientes Portfolio wesentlich ertragreicher.
Und so haben auch zahlreiche Studien immer wieder gezeigt, dass Stock Picking es nicht schafft, den Markt zu schlagen. In mehr als 50 Prozent der Fälle ist eine breite Streuung effizienter. Was aber nicht bedeutet, dass Volltreffer in der Auswahl der Aktien nicht möglich sind.
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Fazit: Keine Outperformance ohne Stockpicking
Die Behauptung, es sei nicht möglich den Markt zu schlagen, ist offenkundig nicht richtig. Namen wie Warren Buffet, Benjamin Graham oder Peter Lynch sind der Beweis, dass es auch über längere Zeiträume hinweg möglich ist, den Markt outzuperformen.
Diese und andere Investment-Legenden verfolgen zwar ihre ganz individuelle Strategie, doch sie alle haben eines gemeinsam: Sie haben die richtigen Aktien zum richtigen Zeitpunkt ausgewählt und wurden dafür vom Markt entsprechend belohnt. Eine andere Möglichkeit, als Investor den Markt zu schlagen, gibt es auch nicht.
Die gute Nachricht: Im Prinzip kann jeder die Stockpicking-Methode anwenden, der eine Chance haben will, den Markt zu schlagen. Allerdings gibt es einen Grund, warum dies den meisten nicht gelingt. Denn um die richtigen Aktien auszuwählen und damit konsequent Jahr für Jahr eine Outperformance zu erzielen, gehört eine gehörige Portion Fachwissen, solide Analysemethoden, starke Nerven und das richtige Timing. Wer also auf diesem Wege Erfolg an der Börse sucht, hat diesbezüglich eine Menge Hausaufgaben zu erledigen.
Meist gestellte Fragen zum Stock Picking:
Was ist Stock-Picking einfach erklärt?
Beim Stockpicking sucht sich der Anleger gezielt einzelne Aktien aus, von denen er glaubt, dass diese eine bessere Rendite erzielen als der breite Markt. Dazu werden bestimmte Auswahlkriterien verwendet, nach denen ein Unternehmen in einer guten Position ist, den Markt zu schlagen.
Wie viele Einzelaktien sollte ich in meinem Portfolio haben?
Wenn Ihr Portfolio ausschließlich aus Einzelaktien besteht, empfehlen die meisten Experten zwischen 20 und 40 Positionen im Portfolio zu haben. Ihr maximaler Verlust pro Position ist damit auf 2-5 % begrenzt. Nutzen Sie Einzelaktien als Beimischung in einem breiter gestreuten Portfolio, das beispielsweise auch ETFs oder Edelmetalle enthält, können Sie die Anzahl der Einzeltitel entsprechend anpassen, allerdings empfiehlt es sich auch hier als Faustregel, nicht mehr als maximal 5 % zu riskieren.
Welche bekannten Stock-Picking-Methoden gibt es?
Bei professionellen Investmentgesellschaften haben sich das Multifaktor-Modell, das Style Rotation Modell und das Industry Rotation Modell durchgesetzt. Diese Ansätze berücksichtigen unterschiedliche Faktoren, anhand derer die größten Gewinner einer Branche und das richtige Timing zum Ein- und Ausstieg aus Positionen bestimmt werden sollen.