Die meisten Investoren verbringen viel Zeit damit, aktuelle Kursbewegungen zu analysieren und sich mit anderen Händlern auszutauschen, um im Anschluss in vielversprechende Wertpapiere zu investieren. Dabei kommt es nicht nur darauf an, in welches Instrument Sie investieren, sondern auch, bei welchem Broker Sie den Kauf abschließen. Immerhin kommt es bei jedem Trade zu sogenannten Ordergebühren bzw. Transaktionskosten, die je nach Broker unterschiedlich hoch ausfallen können.
Doch wann fallen Ordergebühren an und aus welchen Teilkosten setzen sie sich zusammen? Und welcher Broker bietet die besten Konditionen? Im Folgenden erklären wir zunächst den Begriff und gehen anschließend auf einige der beliebtesten Broker und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile ein.
Die wichtigsten Fakten zu den Ordergebühren
- Je nach Anbieter fallen Ordergebühren unterschiedlich hoch aus setzten sich jedoch meist aus dem Sockelbeitrag, einer variablen Gebühr und der Handelsplatzgebühr zusammen.
- In der Praxis sind verschiedene Gebührenmodelle üblich, hauptsächlich Orderflatrate, Rabatt auf Ordergebühren nach Anzahl der Orders, Ordergebühren auf Basis des Gegenwertes und Orderpakete zum Festpreis.
- Insbesondere für wenig erfahrene Trader ist es nicht immer leicht Broker mit fairen Konditionen und tiefen Ordergebühren zu finden. Diese unterscheiden sich von Broker zu Broker teilweise stark.
Was sind Ordergebühren?
Unter Ordergebühren versteht man zusätzliche Kosten, die beim Erwerb eines Wertpapiers anfallen können. Trading Broker berechnen sie als Zusatzgebühren, um den Betrieb ihrer Handelsplattform zu finanzieren. So bezahlen nur diejenigen Trader für den Erhalt der Seite, die sie auch aktiv zum Kaufen bzw. Verkaufen von Wertpapieren nutzen.
Sie setzen sich meist aus verschiedenen Teilkomponenten zusammen und fallen je nach Anbieter verschieden hoch aus. Während bei einigen Brokern bei jedem Kauf und Verkauf hohe Zusatzkosten entstehen, verzichten andere Plattformen vollständig auf das Berechnen von Ordergebühren. Die Wahl des richtigen Brokers kann die Rendite daher deutlich erhöhen, weshalb Trader die Relevanz eines vertrauensvollen Brokers nicht unterschätzen sollten.
Wie setzen sich Ordergebühren zusammen?
Die Ordergebühr, die manchmal auch Basis Ordergebühr genannt wird, setzt sich bei den meisten Brokern aus drei Variablen zusammen. Zunächst fällt ein bestimmter Sockelbetrag an, der bei jedem Kauf bzw. Verkauf zu bezahlen ist. Anschließend verrechnen manche Anbieter außerdem eine variable Gebühr, die sich an dem Transaktionsvolumen orientiert. Zuletzt gibt es Handelsplatzgebühren, auf die größtenteils im Kleingedruckten des Vertrags verwiesen wird und die sich von Börse zu Börse unterscheiden. Die gesamte Ordergebühr kann also durch Addieren von Sockelbetrag, variabler Gebühr und Handelsplatzgebühr berechnet werden.
Sockelbetrag + variable Gebühr + Handelsplatzgebühr = Ordergebühr
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Verschiedene Gebührenmodelle beim Aktienkauf:
In der Praxis begegnen Tradern beim Aktienkauf vor allem die folgenden vier Modelle: Orderflatrate, Rabatt auf Ordergebühren nach Anzahl der Orders, Ordergebühren auf Basis des Gegenwertes und Orderpakete zum Festpreis. Im Folgenden gehen wir genauer auf die verschiedenen Alternativen ein und erläutern ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.
- Orderflatrate: Wenn von einer sogenannten Order Flatrate die Rede ist, fällt für jede Order derselbe Preis an. Sie werden zumeist von Discount-Brokern angeboten und gelten als einfache Lösung ohne unerwartete Überraschungen. Jedoch überzeugen derartige Modelle nur selten durch ihren tatsächlichen Preis.
- Rabatt auf Ordergebühren nach Anzahl der Orders: Manche Anbieter machen die anfallenden Ordergebühren auch davon abhängig, wie viele Order der Trader innerhalb eines bestimmten Zeitraums erteilt. Diese Modelle lohnen sich insbesondere für Investoren, die regelmäßig Aufträge platzieren, da sie aktive Tradern in der Regel mit Rabatten belohnen. Zum Beispiel könnte es ab 25 Order pro Quartal einen Rabatt von 10 % geben, bei über 35 Order hingegen einen Rabatt von 15 %.
- Ordergebühren auf Basis des Gegenwertes: Ein weiteres System, das vornehmlich bei Filialbanken beliebt ist, ist die Berechnung der Ordergebühren anhand des gehandelten Gegenwertes. Hier bezahlt der Trader einen gewissen Prozentsatz des Gegenwertes der gehandelten Wertpapiere. Beträgt der Prozentsatz also 0,75 % und der gehandelte Gegenwert beträgt 300 €, so fallen für die Transaktion Ordergebühren in Höhe von 2,25 € an.
- Orderpakete zum Fixpreis: Die letzte Gebührenvariante zahlt sich primär für Vieltrader aus. Denn anstatt für jede Order einzeln Gebühren zu bezahlen, bieten manche Anbieter auch Orderpakete zu Festpreisen an. Investoren bezahlen beispielsweise für 25 Order einen Preis von 120 €, während 50 Order zu einem Fixpreis von 200 € erworben werden können.
Abgrenzung der verschiedenen Orderkosten
Bei jedem Abschließen einer Order fallen verschiedene Arten von zusätzlichen Kosten an. Um den höchsten Profit zu erzielen, sollten Trader also stets den Überblick über die diversen Preiskomponenten behalten und abwägen, welcher Broker für ihre Bedürfnisse infrage kommt. Als Nächstes gehen wir kurz auf die zusätzlichen Kosten ein, die Investoren beim Abschließen einer Order zu erwarten haben.
- Orderprovision / Kommission: Unter einer Provision bzw. einer Kommission versteht man eine Gebühr, die der Broker für die Durchführung der Order verlangt. Wie hoch diese Gebühr ausfällt, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Die Orderprovision kann sozusagen als Transaktionskosten verstanden werden.
- Entgelte: Je nach Anbieter können zusätzlich zu Ordergebühren bzw. Orderprovisionen außerdem sogenannte Entgelte anfallen. Diese sind davon abhängig, bei welchem Börsenplatz im In- oder Ausland die Order durchgeführt wird.
- Fremdkosten: Unter Fremdkosten, die teilweise auch “handelsplatzabhängige Kosten” genannt werden, fallen alle sonstigen Gebühren, die nicht von den bereits erklärten Begriffen abgedeckt werden. Dazu zählen mitunter Clearinggebühren, Regulierungsgebühren oder Maklercourtagen.
- Depotführungsgebühren: Beim Thema Depotführung unterscheiden sich Online-Broker stark von herkömmlichen Filialbanken. Denn während die meisten Banken Depotgebühren von bis zu 1 % des Depotvolumens verlangen, erheben die meisten Online-Broker keinerlei Depotführungsgebühren. Dieser Aspekt sollte bei der Wahl der Trading Strategie sicherlich bedacht werden.
Ordergebühren Vergleich: Welcher Broker hat faire Ordergebühren?
Insbesondere für weniger erfahrene Trader ist es anfangs oft eine Herausforderung, einen vertrauenswürdigen Broker mit fairen Konditionen und niedrigen Ordergebühren zu finden. Immerhin steigt die Anzahl der Anbieter immer weiter an und nicht jede Plattform klärt Investoren frühzeitig über eventuelle Zusatzkosten auf. Im Folgenden stellen wir daher einige der beliebtesten Broker vor, gehen auf ihre Konditionen ein und vergleichen die Höhe der Ordergebühren.
Capital.com
Bei Capital.com handelt es sich um einen Broker mit Hauptsitz in Großbritannien, der sich vor allem auf den Handel mit CFDs spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde in den letzten Jahren mehrmals für seine Dienstleistungen ausgezeichnet und erhielt sogar den Titel “Most Innovative Broker”.
eToro als auch Capital.com verzichten vollkommen auf Orderprovisionen beim Abschluss von Aufträgen. Auch Kontoführungskosten fallen bei dem Anbieter nicht an. Aufgrund dieser Umstände gilt Capital.com als günstigster Broker für das Trading mit CFD.
Vorteile:
- Keine Ordergebühren
- Keine Kontoführungskosten
- Lediglich Spreads fallen an
Nachteile:
- Ausschließlich Handel mit CFD
eToro
Der Multi Asset Broker eToro zählt zweifelsfrei zu den beliebtesten Trading Plattformen. Er punktet mit einer Vielzahl verschiedener Anlageklassen wie Aktien, Kryptowährungen, Rohstoffe, Devisen und ETFs. Gleichzeitig gilt der Anbieter als Social Trading Netzwerk, das es Nutzern ermöglicht, die Vorgehensweisen erfahrener Profis zu beobachten und für sich zu nutzen.
Auch beim Thema Ordergebühren gelingt es eToro zu überzeugen. Denn für den Kauf und Verkauf von Aktien und ETFs erhebt eToro keinerlei Gebühren. Auch auf Depotführungskosten verzichtet der Anbieter vollständig, stattdessen fallen bei Inaktivität über ein Jahr Kosten von 10 USD pro Monat an.
Vorteile:
- Keine Depotführungskosten
- Keine Ordergebühren bei Aktien und ETFs
Nachteile:
- Inaktivitätsgebühr von 10 USD pro Monat nach 12 Monaten
Vorteile
- Keine Depotführungskosten
- Keine Ordergebühren bei Aktien und ETFs
Nachteile
- Inaktivitätsgebühr von 10 USD pro Monat nach 12 Monaten
GBE Brokers
Bei GBE Brokers handelt es sich um einen CFD Broker, auf dem sich Anlageklassen wie Aktien, Indizes, Forex, Rohstoffe und Bonds handeln lassen. Der Broker hat seinen Hauptsitz und Zypern und wird logischerweise streng kontrolliert. Zudem wirbt der Broker mit überdurchschnittlich schnellen Orderausführungszeiten und der Möglichkeit, das Konto mit dem MetaTrader 4 oder MetaTrader 5 zu verbinden.
Gebührentechnisch unterscheiden sich die Kosten je nach Anlageprodukt. Gestartet wird hierbei mit sehr günstigen Spreads von 0 Pips.
Vorteile
- Keine Depotführungsgebühren
- Viele Anlageklassen
- Großes Angebot
- Niedrige Spreads
Nachteile
- Mindesteinzahlung von 500 €
Fazit: Ordergebühren sind abhängig vom Broker
Bei dem Thema Ordergebühren handelt es sich zweifelsfrei um ein wichtiges Thema, mit dem sich Trader vor dem Abschließen von Aufträgen unbedingt auseinandergesetzt haben sollten. Denn wie der obige Vergleich bereits gezeigt hat, unterscheiden sich die Ordergebühren und Konditionen verschiedener Anbieter drastisch voneinander.
Welcher Broker das beste Modell zur Verfügung stellt, ist in erster Linie von den individuellen Bedürfnissen und Trading Strategien des jeweiligen Traders abhängig. Während Vieltrader durch Flatrate-Modelle eventuell viel Geld sparen können, ist das Konzept für Neueinsteiger weniger geeignet. Daher ist es unerlässlich, sich vor der Wahl des richtigen Brokers gut zu informieren und die jeweiligen Provisionen, Zusatzkosten und Konditionen zu vergleichen. Nur so können Sie sichergehen, dass Ihr Gewinn durch hohe Gebühren nicht unnötig geschmälert wird.
Meist gestellte Fragen:
Worum handelt es sich bei Ordergebühren?
Unter Ordergebühren versteht man zusätzliche Kosten, die beim Kauf oder Verkauf von Wertpapieren anfallen können. Sie setzen sich aus verschiedenen Teilkosten zusammen und fallen bei jedem Anbieter unterschiedlich hoch aus. Broker sind auf Ordergebühren angewiesen, um den Betrieb ihrer Plattform zu finanzieren.
Wie setzen sich Ordergebühren zusammen?
Ordergebühren sind ein Sammelbegriff für verschiedene Teilkosten, die beim Abschluss einer Order anfallen können. Sie bestehen meist aus einem Sockelbetrag, einer variablen, vom Volumen abhängigen Gebühr und einer Handelsplatzgebühr. Mittlerweile gibt es jedoch auch Modelle, bei denen für jede Order ein pauschaler Betrag berechnet wird. Manche Online-Broker verzichten sogar vollständig auf Ordergebühren.
Welcher Broker hat faire Ordergebühren?
Tatsächlich verzichten die meisten Online-Broker mittlerweile auf Ordergebühren, weshalb es in der Regel keinen Grund gibt, sich für einen Broker mit Orderprovisionen zu entscheiden. Jedoch können zusätzlich weitere Gebühren anfallen, wie zum Beispiel Kontoführungsgebühren, Spreads oder Gebühren für die Ein- und Auszahlung von Geld. In unserer Recherche u003cstrongu003ehat sich eToro als klarer Favorit herauskristallisiertu003c/strongu003e. Die Plattform lockt Kunden mit einer übersichtlichen Plattform, niedrigen Gebühren und einem zuverlässigen Kundenservice. Je nach Ihren Bedürfnissen und Trading Interessen können jedoch auch andere Anbieter infrage kommen.
Sind Ordergebühren steuerlich absetzbar?
Ja, Ordergebühren können als Werbungskosten geltend gemacht werden und sind somit steuerlich absetzbar. Trader sollten daher nicht übersehen, diese Kosten steuerlich geltend zu machen.