Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
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Überprüft von: Maren Dinges
Finanzierung

Anfänger im Handel mit Währungspaaren werden früher oder später mit dem Begriff Nachschusspflicht konfrontiert. Um was es sich dabei genau handelt, vermittelt Ihnen der nachfolgende Beitrag. Wir erklären Ihnen, warum einige Broker die Nachschusspflicht umsetzen und andere nicht – und was Sie selbst zur Vermeidung dieser Pflicht tun können.

Forex Trading ohne Nachschusspflicht: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Der Negativsaldoschutz begrenzt mögliche Verluste auf die Höhe der Einlage beim Broker.
  • Europäische Broker müssen einen Negativsaldoschutz für europäische Kleinanleger gewähren.
  • Ohne Nachschusspflicht lässt sich der Totalverlust begrenzen.
Trading Nachschusspflicht

Nachschusspflicht – was ist das eigentlich? Definition

Die Nachschusspflicht beim Handel unter Verwendung von Hebeln tritt immer dann ein, wenn die hinterlegte Sicherheitsleistung nicht mehr ausreicht, um die aus dem Trade entstandenen Verbindlichkeiten zu begleichen. Trader müssen dann erneut Geld beim Broker hinterlegen bzw. die Sicherheitsleistung erhöhen.

Der Begriff taucht vor allem im Zusammenhang mit dem Handel von Differenzkontrakten (CFDs) auf. Wir erinnern uns: In der Eurozone werden alle Währungspaare auf CFD-Basis mit Hebel gehandelt. Wer eine gehebelte Position im europäischen Forex Trading eröffnen will, muss gegenüber seinem Broker eine Sicherheitsleistung in Form einer Margin erbringen.

In der Regel kann es nicht zu einer Nachschusspflicht kommen: Sobald die Margin aufgebraucht ist, wird die Position vom Broker geschlossen. Eine Position kann also nicht über die Margin hinaus ins Minus laufen –theoretisch zumindest. In der Praxis ist es jedoch früher zu Vorfällen gekommen, die komplette Handelskonten vernichteten und Trader darüber hinaus in die Pflicht nahmen.

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Wie die Nachschusspflicht das Handelskonto und Ihren Geldbeutel angreift

Zum besseren Verständnis nachfolgend ein fiktives Beispiel, welches nicht auf dem Handel mit einem Währungspaar beruht:

  • Ein Marktteilnehmer vermutet, dass der Dow Jones Index langfristig steigt, und entschließt sich zum Handel per CFD
  • Er eröffnet eine Long-Position beim aktuellen Kurs von 25.000 Punkten mit einem Kontraktwert von 1 Dollar pro Indexpunkt
  • Der Händler hinterlegt bei seinem Forex Broker eine Margin in Höhe von 5 % oder 1.250 Dollar. Da er nur an diesem Trade interessiert ist, investiert er dazu sein gesamtes Geld auf dem Handelskonto
  • Seine Verlustbegrenzung setzt der Akteur bewusst großzügig beim Kurs von 24.000 Punkten. Er glaubt, dass er im schlimmsten Fall 1.000 US-Dollar verlieren kann
  • Bis zum ersten Wochenende passiert nichts Nennenswertes, der Trader hofft auf eine Entwicklung zu seinen Gunsten in der kommenden Handelswoche.
  • Über das Wochenende kommt es zu Ereignissen, aus denen in der Regel schwere Wirtschaftskrisen entstehen. Einflussreiche Händler platzieren deswegen vorsorglich Verkaufsorders, welche am Montag ausgeführt werden. In der Folge fällt der Index rasch auf 22.000 Punkte
  • Die Position unseres Beispieltraders wird ebenfalls bei 22.000 Punkten geschlossen. Er hat einen Verlust von 3.000 Dollar erlitten, von welchen 1.250 Dollar bereits beglichen und 1.750 Dollar nachträglich fällig sind

Sie werden sich jetzt fragen, warum der Stop-Loss bei 24.000 Punkten nicht gegriffen hat und warum es überhaupt zur Nachschusspflicht kommt. Die Brokerage-Anbieter erklären diesen Umstand mit dem rapide gefallenen Kurs, bei welchem herkömmliche Verlustbegrenzungen nicht immer funktionieren. Theoretisch könnte auch eine technische Unzulänglichkeit dahinter stecken, gleichwohl haftet der Trader für seine Verluste selbst – auch in Extremsituationen.

Wie funktioniert Forex Trading ohne Nachschusspflicht?

Bis Mitte des Jahres 2018 war die Nachschusspflicht auch bei Brokern mit Hauptsitz in der EU üblich. Für Privatkunden wurde diese Pflicht im August 2018 von der ESMA (Regulierer auf EU-Ebene) beendet. Generell gilt seither, dass Positionen sofort aufgelöst werden, sobald die Sicherheitsleistungen (Margin) aufgebraucht sind.

In einem Extremfall, wie oben beschrieben, kann der Verlust nicht größer als der Betrag auf dem Handelskonto sein. Eine Nachschusspflicht ist bei EU Anbietern ausgeschlossen. Diesen Schutz müssen Forex Trader bei Brokern der Eurozone teuer bezahlen. Denn mit dem Ende der Nachschusspflicht wurden die bislang hohen Hebel auf ein Minimum begrenzt. Früher konnten Sie als privater Marktteilnehmer beim EU Broker Positionen mit 500er Hebel eröffnen, und jetzt sehen Ihre Möglichkeiten so aus:

Forex Majors

Die Konsequenzen in Zahlen:

  • Der Handel mit einem Lot (100.000 Währungseinheiten) erforderte vor 2018 eine Margin von 200 Euro plus Gebühren
  • Mittlerweile kostet Sie die Position eine Margin von 3.333 Euro plus Gebühren

Bei Weitem nicht jeder Neuling steigt mit 4.000 oder 5.000 Euro in das Forex Trading ein und riskiert sein komplettes Kapital mit einer einzigen Position. Die fehlende Nachschusspflicht ist kein Argument, welches für einen Broker mit Sitz in Euroland spricht. Warum nicht? Weil hohe Hebel weiterführend sind und auf Dauer mehr Gewicht haben als die vermeidbare Nachschusspflicht.

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Forex Trading ohne Nachschusspflicht – Was gibt es zu beachten?

Sie können aus unserer Sicht unbesorgt einen Broker mit Sitz außerhalb der Eurozone wählen. Die internationalen Regulierer stehen denen in Euroland in nichts nach. Es gab bislang weder Broker-Insolvenzen noch Anbieter mit betrügerischen Absichten. Ein Broker verdient an Ihrer Aktivität und Ihr Kapital bewahrt jeder Anbieter vom eigenen Vermögen getrennt bei seiner Partnerbank auf.

Vollkommen auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Ihr favorisierter Auslandsbroker eine Dependance in der Eurozone betreibt. Ausländische Broker sind nicht vom Verbot der Nachschusspflicht der ESMA tangiert und handhaben diesen Punkt individuell. Grundsätzlich spielt die Vorgehensweise des Brokers hinsichtlich der Nachschusspflicht keine Rolle. Warum? Weil Forex Trading ohne Nachschusspflicht einfach, lukrativ und sicher ist.

Sie vermeiden die Nachschusspflicht ungeachtet der Broker-Regeln, indem kurzfristig agiert wird. Eröffnen und schließen Sie Ihre Positionen innerhalb eines Handelstages, vermeiden Sie Forex Swap Gebühren und Slippage über Nacht. Forex Kurse können nicht nur am Wochenende extrem steigen oder fallen, sondern auch, während Sie schlafen. Bedenken Sie in diesem Kontext auch, dass ein Trade mit 500er Hebel bereits nach 20 negativen Pips geschlossen wird. Die Margin ist nach 20 Pips in die falsche Richtung aufgebraucht, sofern keine Verlustbegrenzung dem Handel früher ein Ende setzt.

Übrigens!
Sie müssen über die Nachschusspflicht und die Umsetzung bei Ihrem Broker nicht nachdenken, solange Ihre Positionen abends geschlossen werden. Genießen Sie die Vorteile der hohen Hebel bei einem ausländischen Brokerage-Anbieter, idealerweise mit Niederlassung und Kundendienst in der Eurozone.

Traden ohne/mit Nachschusspflicht – bei einem EU Anbieter

Wie bereits erwähnt, ist die Nachschusspflicht in Euroland seit 2018 für Privatleute kein Thema mehr. Wesentlich problematischer sind allerdings die niedrigen Hebel – welche zumindest für Anfänger gelten. Sie können diese jedoch aushebeln, wenn Ihr Broker einer Einstufung als professioneller Marktteilnehmer zustimmt.

Dafür müssen 2 der 3 nachfolgend beschriebenen Hürden genommen und ein schriftlicher Antrag gestellt werden:

  • Berufserfahrung im Handel mit Differenzkontrakten seit mindestens einem Jahr
  • Sie besitzen ein Portfolio im Wert von mindestens 500.000 Euro
  • Sie haben im letzten Jahr pro Quartal mindestens 10 Trades mit Handelsvolumen von jeweils 10.000 Euro getätigt

Als professionell eingestufter Trader müssen Sie jedoch mit einer modifizierten Nachschusspflicht leben. Wir verzichten auf das Kommentieren der Bedingungen und überlassen Ihnen die Entscheidung, nicht nur bei der Vermeidung der Nachschusspflicht.

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Fazit – keine Nachschusspflicht für private Trader in der EU

Für private Trader in der EU gehört die Nachschusspflicht seit 2018 der Vergangenheit an – teilweise aus gutem Grund, denn dadurch werden Kunden vor unberechenbaren Verlusten durch plötzliche und heftige Kurssprünge geschützt. Stattdessen arbeiten in der EU ansässige Broker mit Margin Calls und Negativsaldoschutz.

Wer dennoch das Trading mit Nachschusspflicht bevorzugt, hat zwei Möglichkeiten – entweder eröffnet man ein Konto bei einem Broker außerhalb der EU oder man lässt sich als professioneller Trader einstufen. In beiden Fällen lässt sich sowohl das Verbot der Nachschusspflicht als auch die Hebelbegrenzung durch die EU-Regulierung umgehen.

Meist gestellte Fragen zur Nachschusspflicht beim Forex Trading:

Was ist die Nachschusspflicht?

Unter Nachschusspflicht versteht man die Verpflichtung eines Traders, zusätzliches Kapital nachzuschießen, wenn die Verluste das auf dem Konto verfügbare Kapital übersteigen. Das Trading Konto ist in diesem Fall also solange im Minus, bis der Kontostand durch eine neue Einzahlung wieder ausgeglichen wird.

Warum gibt es bei Brokern in der EU keine Nachschusspflicht?

Die Nachschusspflicht wurde 2018 innerhalb der EU verboten, weil sie in einigen Situationen zu unkontrollierbaren Verlusten geführt und private Trader teilweise in existenzbedrohende Situationen brachte. Das Verbot der Nachschusspflicht gilt allerdings nur für private Trader – wer nachweislich als professioneller Trader handelt, kann das Verbot der Nachschusspflicht und die Begrenzung der Hebelwirkung umgehen.

Wie kann ich die Beschränkungen der EU-Regulierungen im Forex Handel umgehen, ohne ein zu hohes Risiko einzugehen?

Um die EU-Regulierungen beim Forex Handel zu umgehen, ohne Ihr Risiko zu erhöhen, müssen Sie sich bei einem Broker außerhalb der EU anmelden und selbst die Verantwortung für Ihr Risikomanagement übernehmen. Dazu müssen Sie eine angemessene Positionsgröße wählen und mit Stop-Loss-Orders arbeiten. Auf diese Weise wissen Sie bereits im Voraus, wieviel Sie pro Trade verlieren und kommen so überhaupt erst gar nicht in die Situation, dass Ihre Verluste das verfügbare Kapital übersteigen könnten – ob mit oder ohne Nachschusspflicht. Wenn Sie wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, dann gehen Sie zu einem Broker, der mit garantierten Stops arbeitet. Hier erhalten Sie gegen Zahlung einer geringen Prämie die Garantie, dass Ihre Stop-Loss-Order exakt zum Stoppkurs (und nicht zum nächstbesten Kurs nach Erreichen der Stoppschwelle) ausgeführt wird, sodass Sie auch vor unerwarteten drastischen Kurssprüngen geschützt sind.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Geschrieben von: Andre Witzel Gründer & Chefredakteur
Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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