Markus Müller - Autor bei Trading Für Anfänger
Geschrieben von: Markus Müller
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Überprüft von: Maren Dinges
Finanzierung

Beim Value Investing treffen Anleger Investitionsentscheidungen auf Basis des inneren Wertes einer Aktie. Ziel ist es so, unterbewertete Aktien zu finden und zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt zu investieren. In diesem Beitrag betrachten wir die Funktionsweise von Value Investing und geben Tipps an die Hand.

Value Investing

Das Wichtigste zum Value Investing auf einen Blick:

  • Value Investoren schauen sich den inneren Wert des Unternehmens anhand von Kennzahlen wie dem KGV und dem KBV an.
  • Value Investing bedeutet den inneren Wert mit der Bewertung der Aktie am Markt zu vergleichen.
  • Ziel ist es, unterbewertete Aktien zu finden und günstig in diese zu investieren.

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Value Investing beim Online Broker – Schritt für Schritt

Mittlerweile muss man nicht mehr zur Bank gehen und sich auf Umwegen die Rohdaten für die Berechnung von Kennzahlen besorgen. Moderne Online Broker ermöglichen es Ihnen, alle wichtigen Informationen auf einem Blick einzusehen.

  1. Broker finden
  2. Anmeldung beim Broker per E-Mail
  3. Verifizierung durchführen
  4. Im Demokonto üben, Value Aktien zu finden und Geld aufladen
  5. Value Investing mit Hilfe von Analysetools beim Broker
  6. So können Sie beim Broker Aktien kaufen und Gewinne erzielen

Erster Schritt: Broker für Value Investing finden

Zunächst einmal müssen Sie sich einen passenden Broker aussuchen, bei dem Sie auf ein sicheres System, eine schnelle Software, viele internationale Märkte für den Kauf von Fonds und Aktien sowie auf diverse Analyseinstrumente für das Value Investing stoßen.

Wichtig ist zudem eine transparente Gebührenstruktur. Viele moderne Anbieter wie eToro bieten so unlängst kostenlose Trades und Depots. Einige Tradingplattform heben dagegen den Spread an und machen so verdeckt Profit. Daher ist es wichtig, dass die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis möglichst niedrig liegt, um nicht unnötig Gelder auszugeben.

Wichtige Faktoren, die für einen guten Broker sprechen sind:

  • Sichere und schnell laufende Software
  • Niedrige bis keine Gebühren und geringer Spread
  • Kauf von Aktien und Fonds in Euro oder Dollar möglich
  • Offizielle Lizenzierung und Kontrolle in Nordamerika oder Europa
  • Zugriff auf Analysetools und Briefings für das Value Investing
  • Einfache Einzahlungs- und Abhebemethoden

Value Investing beim Broker

  • Alle Kennzahlen werden bereitgestellt
  • Zusätzlich Chartanalyse möglich
  • Jederzeit vom Mobilgerät Zugriff auf den Markt
  • Echtzeithandel zu aktuellen Preisen
  • Geringer Spread und keine Gebühren
  • Leerverkäufe möglich
  • Neben Aktien auch Fonds verfügbar
  • Bezahlung in Euro oder US-Dollar
  • Sie kaufen Aktien und Fonds mit wenigen Klicks

Value Investing bei der Bank

  • Hohe Gebühren auf Order und Depot
  • Kein Handel in Echtzeit
  • Keine aktuellen Marktpreise
  • Sie müssen dem Bankmanager vertrauen
  • Keine Leerverkäufe möglich

Welche Gebühren fallen beim Value Investing über den Broker an?

Seit es die Online Broker gibt, sind hohe Gebühren beim Investment in Aktien passé. Viele Anbieter wie eToro verzichten gänzlich auf die Abgaben für einzelne Orders und Depots. Lediglich beim Spread entstehen einige marginale Kosten. Hier ist es wichtig, sich einen Broker auszusuchen, der die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis möglichst geringhält.

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Zweiter Schritt: Anmeldung beim Broker per E-Mail

Wenn Sie sich für einen Broker entschieden haben, klicken Sie auf den Button „Konto einrichten“ und tragen Ihre E-Mail-Adresse zusammen mit einem Passwort ein. Daraufhin kommt ein Bestätigungslink in Ihr Postfach. Diesem folgen Sie und sind bereits Mitglied auf der Seite.

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Nun müssen noch einige weitere Details angegeben werden. Persönliche Informationen wie die Adresse, das Geburtsdatum und die Telefonnummer sind obligatorisch. Ebenfalls sollte man die Erfahrungen nennen, die im Trading bereits bestehen. Hieran wird eingeschätzt, wie hoch das Risiko bei den Investoren ist.

Viele Broker kooperieren direkt mit den deutschen Finanzbehörden. In diesem Fall werden die Steuern in Höhe von pauschal 25 Prozent direkt an den Fiskus abgeführt. Sollte sich Ihr tatsächlicher Jahressteuersatz auf weniger als 25 Prozent belaufen, können Sie diesen später in der Steuererklärung geltend machen. Zudem stehen Ihnen 1000 Euro als Sparer-Pauschbetrag frei. Mehr zu Trading und Steuern lesen Sie hier.

Dritter Schritt: Verifizierung durchführen

Bevor Sie loslegen können, müssen Sie noch eine Verifizierung durchführen. Seit einiger Zeit ist es Pflicht, einen Wohnsitznachweis hochzuladen, z. B. in Form des Ausweises oder der Meldebescheinigung. Im Anschluss daran geht es daran, Kapital zu investieren und Rendite zu erwirtschaften.

Vierter Schritt: Im Demokonto üben

Wenn Sie sich noch nicht so gut im Trading auskennen und noch Übung dabei brauchen, Value Aktien zu finden, nutzen Sie zunächst das Demokonto Ihres Brokers. Hier bekommen Sie ein virtuelles Kapital, welches Sie ohne Risiko einsetzen können. Sie trainieren dabei, mit den Kennzahlen und Charts umzugehen und ein optimales Portfolio aufzubauen.

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Wer Geld investieren möchte, muss dieses zunächst einmal auf das Konto beim Broker laden. Das geht mit Methoden wie Kreditkarte, Sofortüberweisung, PayPal, Skrill und Neteller vonstatten. Oft gibt es einen Mindestbetrag, der bei seriösen Anbietern niedrig sein sollte.

Fünfter Schritt: Analysetools beim Broker nutzen

Beim Broker werden Ihnen alle Hilfsmittel bereitgestellt, um schnell und einfach die besten Value Aktien zu finden. Sie klicken auf das jeweilige Profil von einem Unternehmen und schauen sich den inneren Wert z. B. anhand von Gewinn, KGV, KBV und EPS an. Nun nehmen Sie die Aktie in Ihre Beobachtungsliste auf und verfolgen, wie sich der Kurs in Prozent entwickelt. Im Vergleich zwischen innerem Wert und Aktienkurs zeigt sich dann, welches Papier unterbewertet ist.

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Warum sind Aktien überhaupt unterbewertet?

Um zu verstehen, warum Aktien unterbewertet sind und somit zur Value Anlage werden, muss man sich der Differenz zwischen dem inneren Wert eines Unternehmens und seiner Bewertung am Markt bewusst werden. Nicht alle Akteure an der Börse kennen sich im Detail mit den fundamentalen Kennzahlen aus.

Sie investieren anders als von Modellen wie dem CAPM angenommen emotional und somit nicht rational. Dadurch können kleine äußere Einwirkungen wie schlechte Nachrichten oder ein Hype über ein aussichtsreiches Produkt zu einer Unter- oder Überbewertung führen. Der Preis pro Aktie entspricht somit nicht ihrem tatsächlichen Wert.

Was ist der innere Wert eines Unternehmens vs. der äußeren Bewertung?

Beim inneren Wert des Unternehmens handelt es sich um das tatsächliche Potenzial einer Aktie bzw. des Unternehmens. Sie schauen sich hier als Value Investor vor allem die Kapitalstruktur an und erfahren mehr über den finanziellen Input und Output. Hierzu gehören u. a. Kennzahlen wie der Umsatz, Gewinn und der Buchwert je Aktie. In letzterem sind neben den liquiden Mitteln auch Sachmittel eingepreist. Die Werte können mit einfachen Schritten je Aktie berechnet werden.

Im Gegensatz zu diesen relativ rational messbaren Daten ist die äußere Bewertung pro Aktie an der Börse u. a. von börsenpsychologischen Effekten und einem emotionalen Verhältnis zu einem bestimmten Unternehmen abhängig. In den Preisen spiegeln sich so hohe Erwartungen an die Zukunft oder eventuelle pessimistische Aussichten wider.

Typische Gründe für eine Unterbewertung sind:

  • Weniger Interesse als Potenzial: Anleger sind noch nicht auf die Firma aufmerksam geworden und haben ihren Wert noch nicht erkannt.
  • Negative Berichterstattung: Negative Nahrichten wirken sich direkt auf den Aktienkurs aus. Handelt es sich um einen temporären Skandal und liegt gleichzeitig eine gute Geschäftslage (Gewinn, Umsatz, Buchwert) vor, ist der Zeitpunkt für die Value Investoren gekommen, um in das Unternehmen zu investieren.
  • Herdentrieb/börsenpsychologische Effekte: Herdentrieb und Nachrichtenlage zu einem Unternehmen hängen unmittelbar miteinander zusammen. Wenn aufgrund von schlechten News die ersten Investoren abspringen, sinkt der Aktienkurs. Dadurch werden die jeweiligen Aktien jedoch mehr und mehr entwertet.

Value Aktien von einer Value Trap unterscheiden

Eine Unterbewertung muss aber nicht zwangsläufig falsch sein. In vielen Fällen gibt es gute Gründe dafür, dass der Markt skeptisch gegenüber dem Unternehmen ist. Daher ist es wichtig, eine echte Value Aktie von einer Value Trap zu unterscheiden.

Läuft es z. B. bei Anbietern von Technologien, die in einigen Jahren veralten, nach den aktuellen Verkäufen relativ gut, wird der innere Wert deutlich besser wirken als der Aktienkurs. In den Kennzahlen bzw. in der Bilanz blickt man aber generell nur in die Vergangenheit. Hier sind keine Zukunftsaussichten, Entwicklungen in der Branche und Gewinnprognosen inbegriffen.

Beim Value Investing sollten Sie als Anleger also nicht nur auf den inneren Wert und dessen Verhältnis zum Kurs, sondern auch auf die gesamte Branche, die Gewinnprognosen und die Platzierung des Produkts achten. Wichtige Faktoren sind:

  • Zukunftsaussichten
  • Stabile Gewinnentwicklung über die letzten Jahre hinweg
  • Alleinstellungsmerkmal in der Branche
  • Hohe Bewertung durch Rating-Agenturen
  • Keine Skandale
  • Niedrige PEG-Ratio

Wie finde ich unterbewertete Aktien?

Um mit der Value Strategie richtig investieren zu können, müssen Sie zunächst die passenden Aktien finden. Hierfür benötigen Sie die wichtigsten Kennzahlen der jeweiligen Unternehmen. Über diese vergleichen Sie den inneren und den äußeren Wert der Aktie.

Die wichtigsten Ziffern, die Sie wissen sollten, sind dabei das Kurs-Gewinn-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis. Diese Zahlen setzen den inneren Wert (Gewinn und Buchwert) in Beziehung zum Aktienkurs. Wenn man das Ganze in den Kontext der Branche stellt und richtig interpretiert, lassen sich schnell potenzielle Aktien für das Value Investing finden.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis

Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bzw. der PE Ratio wird wie der Name bereits andeutet der Gewinn aus dem letzten Jahr in Beziehung zum Aktienkurs gesetzt. Wenn der Preis je Aktie deutlich unter dem Gewinn je Aktie liegt, könnte es sich um eine Gelegenheit zum Value Investing handeln.

Für die Berechnung des KGVs benötigen Sie zunächst den Gewinn je Aktie, auch EPS (Earnings per Share) genannt. Zu diesem Wert gelangen Sie, indem Sie den Jahresgewinn durch die Anzahl der ausstehenden Aktien teilen.

Die Formel für den Gewinn je Aktie lautet also:

Gewinn je Aktie (EPS) = Gewinn aus dem letzten Jahr ÷ Anzahl der ausstehenden Aktien

Um nun die Beziehung zum Aktienkurs herzustellen, wird dieser durch den Gewinn je Aktie geteilt. Alternativ kann man auch die gesamte Marktkapitalisierung des Unternehmens mit dem Gewinn nach Steuern dividieren. Hieraus ergibt sich ein Wert, der meist zwischen etwa 1 und 100 liegt.

Die Berechnung des KGV kann auf zwei Wegen erfolgen:

  • KGV = aktueller Aktienkurs ÷ Gewinn je Aktie
  • KGV = Marktkapitalisierung ÷ Gewinn nach Steuern

Ist das KGV eines Unternehmens im Vergleich zu den anderen Firmen aus der Branche außergewöhnlich niedrig, könnten Sie hier auf eine unterbewertete Value Aktie gestoßen sein. Das KGV ist das erste Indiz für eine potenzielle Value Aktie.

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Der Buchwert je Aktie

Der Buchwert von einer Firma beschreibt deren komplettes Eigenkapital inklusive aller liquiden Mittel und Sachwerte wie Immobilien. Nicht inbegriffen in diesem Teil des Vermögens ist das Fremdkapital, bspw. laufende Kredite.

Auch dieser Wert kann mit einer einfachen Berechnung auf das einzelne Wertpapier heruntergebrochen werden. Beim Buchwert je Aktie wird der Betrag durch die Anzahl der ausstehenden Wertpapiere geteilt. Dadurch wird ersichtlich, wie viel Eigenkapital auf die einzelne Aktie entfällt.

Buchwert je Aktie = Buchwert des Unternehmens ÷ Anzahl der ausstehenden Aktien

Vom Buchwert je Aktie zum Kurs-Buchwert-Verhältnis

Um letztlich zum Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) zu gelangen, müssen Sie den aktuellen Kurs analog zur Berechnung des KGVs durch den Buchwert je Aktie teilen. Auch in diesem Fall ist die Formel mit der Marktkapitalisierung und dem gesamten Buchwert möglich.

KBV = aktueller Aktienkurs ÷Buchwert je Aktie

Als Ergebnis bekommen Sie einen Wert, der entweder über oder unter 1 liegt. Über 1 bedeutet in diesem Fall eine Überbewertung und unter 1 eine Unterbewertung, somit also auch das Potenzial für Value Investing. Bei einem niedrigen KBV handeln die Investoren die Aktie als für weniger als sie nach dem Eigenkapital aus der Bilanz wert ist.

PEG Ratio

PEG Ratio steht für Price/Earnings to Growth Ratio, also für das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis. Zum KGV kommt hier also die erwartete Entwicklung im nächsten Jahr hinzu. Diese Gewinnprognose wird vom Unternehmen sowie von externen Agenturen bereitgestellt.

Wenn Sie die PEG Ratio berechnen möchten, müssen Sie das KGV durch das erwartete Gewinnwachstum teilen. Hierdurch ergibt sich ein Wert über oder unter 1. Ist der Wert niedrig (also unter 1), ist das ein weiterer Hinweis auf eine Unterbewertung der Aktie.

PEG Ratio = KGV ÷ erwartetes Gewinnwachstum

Eigenkapitalrendite (ROE)

Die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens zeigt Ihnen an, in welchem Verhältnis der Gewinn zum Eigenkapital steht. Sie teilen dabei den Jahresüberschuss durch das Eigenkapital aus der Bilanz und multiplizieren das Ergebnis mit 100. Hieraus ergibt sich dann ein Wert in Prozent.

ROE = Gewinn ÷ Eigenkapital * 100

Wenn das Ergebnis über 50 Prozent liegt, weist das auf ein funktionierendes Geschäftsmodell und eine lukrative Rendite hin. Es spiegelt wider, dass das von Anlegern bereitgestellte Eigenkapital gewinnbringend investiert werden konnte. Sind Eigenkapitalrendite hoch und der Aktienpreis gleichzeitig niedrig, könnte hier Potenzial für Value Investing bestehen.

Verschuldungsgrad

Beim Verschuldungsgrad wirft man einen Blick auf das Fremdkapital eines Unternehmens. Dieser Wert sollte dabei möglichst ausgeglichen, also weder zu hoch noch zu niedrig sein. Errechnet wird diese Quote, indem man die kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten addiert und diese dann in ihrer Gesamtheit durch das Eigenkapital teilt. Das Ergebnis wird über den Faktor 100 in Prozent ausgedrückt.

Verschuldungsgrad = Verbindlichkeiten ÷ Eigenkapital * 100

Wenn der Verschuldungsgrad z. B. bei 40 Prozent liegt, dann hat das Unternehmen Schulden von 40 Prozent vom Eigenkapital. Liegt die Quote bei mehr als 100 Prozent, so sollten Anleger Obacht geben – es besteht hier ein höheres Risiko, falls die Rückzahlung eingefordert wird. Zudem müssen die Zinsen abgetragen werden.

Bei einem sehr niedrigen Verschuldungsgrad kann dagegen der frische finanzielle Wind im Unternehmen fehlen. Das Wachstum der Kurse wird somit abgedämpft. Üblicherweise steigt die Eigenkapitalrendite bei einem höheren Verschuldungsgrad.

Current Ratio

Als Current Ratio wird die Liquidität 3. Grades bezeichnet. An dieser Zahl erkennen Sie die Schuldentilgungsfähigkeit des Unternehmens – wie kurzfristig können also Verbindlichkeiten aus dem Umlaufvermögen abgebaut werden. Berechnet wird der Wert, indem man alle kurzfristig verfügbaren Vermögensgegenstände durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten teilt. Angegeben wird die Current Ratio in Prozent.

Current Ratio = Vermögensgegenstände ÷ kurzfristige Verbindlichkeiten * 100

Bei finanziell gesunden Unternehmen liegt die Current Ratio bei mindestens 100 Prozent. Geht es jedoch auf die 200 Prozent zu, so dürfte zu viel Kapital im Konzern gebunden sein und das Umlaufvermögen nicht richtig genutzt werden. Rendite und Bewertung können darunter leiden.

Marktpositionierung und Wettbewerbsvorteil

Ein weiteres Argument für ein gesundes, wachsendes Unternehmen ist seine Marktstellung einschließlich eines Alleinstellungsmerkmals innerhalb der Branche. Ein wertvoller Markenname und ein gutes Vertriebsnetzwerk wie z. B. bei Coca-Cola sprechen dafür, dass es hier langfristig keine wirklich negativen Entwicklungen geben wird. Selbst wenn es mal mit dem Kurs nach unten geht, ist ein späterer Anstieg zu erwarten.

Risiko durch Margin of Safety (Sicherheitsmarge) senken

Um das Risiko zu mindern, können Investoren eine Sicherheitsmarge (Margin of Safety) einfügen. So steigt man nicht sofort in den Handel ein, wenn die Aktie für zwei bis drei Euro unter ihrem inneren Wert verkauft wird. Stattdessen investiert man beispielsweise erst ab einer Differenz von etwa zehn Prozent. Berechnen lässt sich die Sicherheitsmarge wie folgt:

Margin of Safety = innerer Wert – Marktwert

Margin of Safety in Prozent = 1 – (Marktpreis ÷ innerer Wert) * 100

Zu Hilfe kommen Ihnen beim Einstieg in das Value Investing die Broker mit ihren automatisierten Ordertypen. Sie können so einstellen, dass eine bestimmte Aktie beim Erreichen der Sicherheitsmarge gekauft werden soll. Das Wertpapier wird dann automatisch ins Depot aufgenommen.

Zukunftsaussichten im Auge behalten

Neben dem Blick über die Kennzahlen in die Vergangenheit und per Gewinnprognose in eine angenommene Zukunft, sind auch die realistischen Zukunfts- und Wachstumschancen relevant. Schauen Sie sich vor Ihrem Investment unbedingt die Struktur der Branche an und informieren Sie sich über Innovationen in dem Segment.

Es kann so z. B. sein, dass ein Unternehmen in einer Branche mit starkem Innovationsdruck derzeit Marktführer ist und sich daher über einen hohen Gewinn freuen kann. Gleichzeitig erscheinen womöglich neue Technologien anderer Firmen am Horizont, die eine bessere Aussicht auf eine langfristige Etablierung haben. In diesem Fall ist eine Unterbewertung des Marktführers eventuell genau mit diesen schlechten Wachstumschancen zu erklären. Ein Beispiel hierfür ist der Niedergang von Nokia mit dem Aufkommen der Smartphones.

Aussichtsreiche Firmen mit günstigen Aktien wie z. B. aus der mRNA-Technologie (Biotech) vor der erfolgreichen Impfstoffentwicklung in der Corona-Pandemie oder wie Amazon vor dem endgültigen Durchbruch des Onlinehandels bieten für Value Anleger die besten Chancen, um das eigene Kapital langfristig zu vermehren.

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Diversifikation durch Fonds: Gibt es ETFs mit Value Aktien?

Wer sich die Arbeit mit der Suche nach passenden Aktien sparen möchte, setzt auf einen ETF. Diese Fonds können frei an der Börse gehandelt werden und bestehen aus vielen verschiedenen Aktien. Diese werden anhand von einem Index abgebildet. Regelmäßig findet dabei ein Austausch in Anlehnung an die Performance statt. Dadurch wächst der ETF so gut wie immer und das Risiko tendiert gegen Null.

Mittlerweile gibt es auch eine Reihe an Value ETFs auf dem Markt. In diesem Fall nehmen die Fondsgesellschaften nur klassische Value Aktien in das Paket mit auf. Empfehlen kann ich Ihnen so z. B.:

iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF

Xtrackers MSCI World Value Factor UCITS ETF

  • Webseite: Xtrackers MSCI World Value Factor UCITS ETF
  • Fondsgröße: ca. 1.478 Millionen Euro
  • TER 0,25 Prozent p. a.
  • Thesaurierend
  • Domizil Irland
  • ISIN:IE00BL25JM42
  • WKN: A1103E
  • Performance: 7,83 % im laufenden Jahr (2024)

Mein Fazit: kluge Anlagestrategie mit Hilfe von Fundamentalanalyse und Value Investing

Value Investing ist eine der bekanntesten Anlagestrategien der Welt und hat vor allem repräsentiert durch Warren Buffett international Berühmtheit erlangt. Das Ziel ist es, eine wertvolle Aktie zu einem fairen Preis zu ergattern. Hierzu vergleicht man den inneren Wert des Unternehmens und somit sein Potenzial mit der externen Bewertung durch den Markt.

Ihr optimiertes Portfolio können Sie im Sinne des Value Investings sehr einfach bei Online Brokern zusammenstellen. Sie haben hier alle Rohdaten für die Fundamentalanalyse zur Verfügung, können brancheninterne Vergleiche anstellen und kaufen mit wenigen Klicks von Ihrem mobilen Gerät die entsprechende Anlage.

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Meist gestellte Fragen:

Wie funktioniert Value Investing?

Beim Value Investing suchen Sie nach Aktien, die im Vergleich zu ihrem inneren Wert an der Börse unterbewertet sind. Sie kaufen diese Wertpapiere günstig und dürfen langfristig auf eine hohe Rendite hoffen.

Wann ist eine Aktie unterbewertet?

Ein Hinweis darauf, dass es sich um eine unterbewertete Aktie handelt, sind ein niedriges KGV sowie ein KBV unter 1. Grund für die Unterbewertung können börsenpsychologische Prozesse oder Skepsis gegenüber einem neuen Produkt sein. Value Investoren nutzen die Gelegenheiten, um preiswert in den Trade einzusteigen und auf Dauer einen hohen Gewinn zu erwirtschaften.

Was ist eine Deep Value Aktie?

Beim Deep Value Investing investiert man in die günstigsten Aktien, auch wenn die inneren Werte hier keine positive Entwicklung vermuten lässt. Alle üblichen Qualitätsaspekte fehlen. Ziel ist es auch hier, auf Dauer einen Kurssprung mitzunehmen.

Welche Kennzahlen sind für Investoren wichtig?

Die Basis für das Value Investing sind die beiden Kennzahlen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Beim KGV werden der innere Wert und der externe Marktwert, also die Bewertung durch die Anleger, miteinander verglichen. Beim KBV schaut man sich die Beziehung zwischen Aktienkurs und dem Vermögen einschließlich der Sachmittel und Immobilien an.

Was unterscheidet Value Aktien von Growth Aktien?

Im Unterschied zum Value Investing schaut man sich beim Growth Investing das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis an und investiert in der Regel in junge Unternehmen mit niedrigem Gewinn und einem überbewerteten Kurs.

In welchen Branchen findet man die meisten Value Aktien?

Vervollständige folgenden Text: „Value Aktien finden sich vor allem in alteingesessenen etablierten Branchen wie Automobilherstellung, Konsumgüter, Nahrungshersteller und Banken. Unternehmen in diesen Sektoren zeichnen sich in der Regel durch eine starke und ausgebaute Marktposition mit hohen Gewinnen aus. Da diese Unternehmen weniger auf Wachstum, sondern auf Casfhflow-Generierung fokussiert sind, handelt es sich hier häufig um starke Dividendentitel.

Wer hat das Value Investing erfunden?

Der Ökonom und Investor Benjamin Graham gilt als Vater des Value Investing. Mit seinem Ansatz erzielte Graham zwischen 1936 und 1956 eine durchschnittliche Jahresrendite von ca. 20%

Markus Müller - Autor bei Trading Für Anfänger
Markus Müller
Autor und Aktien Trader
Über den Autor: Markus Müller ist seit vielen Jahren an der Börse aktiv und hat sich eingehend über Jahre hinweg Aktien und ETFs beschäftigt. Auf www.trading-fuer-anfaenger.de gibt er die neusten Aktien Tipps und hilfreiche Trading Anleitungen für Einsteiger. Aktien und auch Aktien CFDs nutzt er für die unterschiedlichsten Anlagestrategien.
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Markus Müller - Autor bei Trading Für Anfänger
Geschrieben von: Markus Müller Autor und Aktien Trader
Markus Müller ist seit vielen Jahren an der Börse aktiv und hat sich eingehend über Jahre hinweg Aktien und ETFs beschäftigt. Auf www.trading-fuer-anfaenger.de gibt er die neusten Aktien Tipps und hilfreiche Trading Anleitungen für Einsteiger. Aktien und auch Aktien CFDs nutzt er für die unterschiedlichsten Anlagestrategien.
Avatar Maren Dinges
Reviewed by: Maren Dinges Autorin und Brokerexpertin
Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
Unser Ziel ist es komplexe finanzielle Informationen verständlicher für den privaten Trader zu machen. Unsere Artikel und Inhalte werden nach strikten redaktionellen Richtlinien bearbeitet. Durch unsere Kriterien und das Überarbeitungssystem stellen wir sicher, dass die Informationen der Richtigkeit entsprechen und auf dem aktuellsten Stand sind. Lies hier unsere redaktionellen Richtlinien.
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