Ein Swap stellt einen spezifischen Vertrag zu einem Tauschgeschäft dar, bei dem zwei Parteien typischerweise Zahlungsströme oder Verbindlichkeiten aus zwei Finanzinstrumenten miteinander austauschen. Dabei gibt es immer zwei Komponenten, eine feste und eine variable. Zu den bekanntesten Swaps gehören zweifellos die Zinsswaps und Währungsswaps. Da es sich bei Swaps um kundenspezifische Kontrakte handelt, sind diese nicht wie beispielsweise Optionen oder Futures an einer öffentlichen Börse handelbar. Möchten Sie Swaps eingehen, müssen diese somit Over the Counter (OTC) erworben werden.
Wie genau die Swaps funktionieren und wofür er genutzt werden kann, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.
Das Wichtigste zu Swap Geschäften auf einen Blick:
- Swaps sind Tauschgeschäfte von Aktien, Devisen oder Zinssätzen.
- Swaps können variablen oder fixen Sätzen unterliegen.
- Der Handel erfolgt Over the Counter.
Zinsswap und Swap-Spread im Überblick
Zinsswaps erklärt:
Die mit Abstand beliebteste Art von Swaps sind die sogenannten Plain-Vanilla-Zinsswaps. Durch diese Art von Swaps wird es den beiden Vertragspartnern ermöglicht, einen festen Zinssatz mit einem variablen Zinssatz flexibel auszutauschen. Doch warum sollten die Zinssätze ausgetauscht werden?
Unternehmen und genauso Privatpersonen versuchen zu jeder Zeit, den kostengünstigsten Zins zu wählen und auf diese Weise die Kostenbelastung gering zu halten. Doch nicht immer ist die bevorzugte Form des Kredits die günstigste am Markt verfügbare. An dieser Stelle kann es dazu kommen, dass ein Unternehmen eigentlich feste Zinssätze bevorzugt, allerdings einen günstigeren variablen Zinssatz erhalten kann. Durch den Zinsswap wird dem Unternehmen die Möglichkeit geboten, den kostengünstigeren variablen Zinssatz zu wählen und diesen anschließend in einen Festzinssatz umzutauschen. Zudem ergeben sich oftmals zusätzliche Einsparungspotenziale.
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Zinsswap am Beispiel
Zur Verdeutlichung der Funktionsweise nehmen wir an, dass die Klaus GmbH bevorzugt ein Darlehen mit Festzins aufnehmen möchte. Nach Überprüfung der gebotenen Konditionen erhält die Klaus GmbH in den beiden besten Angeboten einen variablen Zins von LIBOR + 0,5 Prozent und einen Festzins von 5,75 Prozent. Auf der anderen Seite sucht die Stahlwaren GmbH ebenfalls nach einer passenden Finanzierung und bekommt einen variablen Zins von LIBOR +0,25 Prozent geboten, sowie einen Festzins von 5,00 Prozent.
Da die Stahlwaren GmbH einen variablen Zinssatz bevorzugt und zugleich kosteneffizient arbeiten möchte, entscheidet sie sich zunächst für den fixen Zinssatz, um diesen danach mit einem Swap auszutauschen. Die Fuchs GmbH möchte genauso kosteneffizient arbeiten und entscheidet sich im Gegensatz zunächst für den variablen Zins, um diesen später ebenfalls auszutauschen.
Schlussendlich leiht sich die Klaus GmbH ihr Geld zum Zinssatz LIBOR +0,5 Prozent und schließt einen Swap-Vertrag ab. Durch den Vertrag wird ein Festzinssatz von 5,0 Prozent regelmäßig fällig, in Verbindung mit dem Erhalt des variablen Zinses. Gesammelt ergibt sich für die Klaus GmbH ein Festzinssatz von 5,5 Prozent (5,0 Prozent Festzins + 0,5 Prozent Aufschlag LIBOR), gegenüber ursprünglichen 5,75 Prozent. Die Stahlwaren GmbH hingegen verpflichtet sich zur Zahlung des variablen Zinses LIBOR (Zinszahlungsverpflichtungen), der Aufschlag entfällt an dieser Stelle. Der Zinsvorteil für die Stahlwaren GmbH beläuft sich schlussendlich auf 0,25 Prozent (Aufschlag LIBOR).
Swap-Spread erklärt:
Bei einem Swap-Spread handelt es sich um die Differenz, die zwischen der Rendite einer Staatsanleihe und einer festverzinslichen Komponente eines Zinsswaps mit einer ähnlichen Laufzeit entsteht. Die Staatsanleihen sind nahezu für jedes Land verfügbar, mit einer breiten Spanne an Zinssätzen zwischen den Ländern.
Im Kern gilt eine Staatsanleihe als Benchmark und ausfallrisikolos, daher wird der Swap-Spread auch gerne als Indikator für das vorherrschende Risiko des Swaps genutzt. Dabei gilt, je größer der jeweilige Swap-Spread, desto höher ist das Risiko des Swaps. Doch wie sieht der Swap-Spread in der Praxis aus?
Swap-Spread in der Praxis
Sobald ein Swap zwischen zwei Parteien eingegangen wird, kommt es zum Austausch der Cashflows zwischen einer variabel und einer fest verzinsten Position. Für die Seite, die ihren Zahlungsstrom von fest zu variabel tauscht, entsteht in dem Moment ein Risiko auf zwei verschiedenen Seiten. Auf der einen Seite besteht das Risiko, dass zukünftig die Zinsen steigen. Auf der anderen Seite besteht wiederum das Risiko, dass bei fallenden Zinsen der Vertragspartner seine Verpflichtung zum Ausgleich der in dem Moment höheren Zinsen aussetzt.
Damit das Risiko für den Empfänger der festverzinslichen Zahlungen kompensiert werden kann, wird üblicherweise eine zusätzliche Gebühr auf den Festzinssatz aufgeschlagen. Die Gebühr stellt den zuvor beschriebenen Swap-Spread dar.
Die Swap-Spreads besitzen eine starke Ähnlichkeit zu den Credit-Spreads, da beide Spreads das Risiko des Geschäftes widerspiegeln. Für privatwirtschaftliche Unternehmen stellt sich der Swap-Spread oftmals positiv bzw. deutlich höher dar als vergleichsweise bei Regierungen, aufgrund des deutlich höheren Risikos.
Swap-Spreads als Wirtschaftsindikator nutzen
Die Swap-Spreads deuten mit ihrer Höhe unweigerlich auf das aktuelle Risikoniveau am Markt bzw. die wirtschaftliche Lage hin. Sobald am Markt das Interesse nach Absicherung zunimmt, deutet dies auf eine allgemeine instabile wirtschaftliche Lage hin und spiegelt sich in hohen Swap-Spreads wider.
In umgekehrter Richtung deuten geringe Swap-Spreads auf eine allgemein stabile wirtschaftliche Lage hin, da das Risiko gering einzustufen ist.
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Diese Kosten entstehen bei einem Swap
Da die Swaps außerhalb einer zentralen Börse gehandelt und zumeist von Banken angeboten werden, unterscheiden sich die Kosten stark voneinander. Nicht selten sind die Kosten des Zinsswaps von der Laufzeit des Zinsswaps und der individuellen Bonität abhängig.
Dabei untergliedern die Banken die anfallenden Kosten gerne in einmalige Kosten, jährliche Kosten und Kosten, die bei einer vorzeitigen Auflösung anfallen. Möchten Sie Swaps nutzen, kann ich Ihnen einen tiefgründigen Anbietervergleich bestens empfehlen.
Vorzeitige Beendigung eines Swaps
Zu jeder Zeit können Gründe aufkommen, wodurch eine Swap-Vereinbarung vor Ablauf aufgekündigt werden muss. Vergleichbar ist dies mit einem Kredit, der vorzeitig abgelöst werden soll, oder Terminkontrakte an der Börse, die vor Ablauf verkauft werden. Tritt eine solche Situation ein, stehen Ihnen die folgenden vier Möglichkeiten grundlegend zur Verfügung:
- Auskaufen aus der Vereinbarung: Eine der gängigsten Methoden, einen Swap vor Ablauf zu beenden, ist es, eine Ausgleichszahlung zu leisten und sich somit aus dem bestehenden Vertrag herauszukaufen. In der Regel bereits bei Vertragsschluss klar definiert, welche Kosten bei einem vorzeitigen Beenden der Vereinbarung anfallen.
- Ausgleichsswaps: Haben Sie beispielsweise mit einem Zinsswap von einer festen Zinszahlung zu einer variablen Zinszahlung gewechselt, könnten Sie einen weiteren Swap eingehen und wieder zurück zur festen Zinszahlung wechseln.
- Verkauf des Swaps: Eine weitere Möglichkeit stellt der Verkauf des Swaps an einen Dritten dar. Im Vorfeld müssen allerdings die Vertragsbedingungen konkret geprüft werden sowie ist die Zustimmung der Gegenpartei notwendig.
- Verwendung einer Swaption: Bei einer Swaption handelt es sich um das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Swap einzutreten. Vereinfacht ausgedrückt vereinbaren Sie im Vorfeld eine Option, einen ausgleichenden Swap zu einem bestimmten Termin zu eröffnen. In diesem Zusammenhang werden oftmals zusätzliche Zahlungen über die komplette Laufzeit des Swaps fällig.
Fazit: Der Swap beim Trading
Bei Swap-Verträgen handelt es sich um individuelle Vereinbarungen, die vereinfacht an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden können. In den meisten Fällen werden Swaps von Banken angeboten, in Form von Zinsswaps. Im Kern wird dabei ein fester Cashflow mit einem variablen Cashflow flexibel getauscht und zugleich Kosten eingespart.
In diesem Zusammenhang ist der Swap-Spread ein wichtiger Indikator, um das jeweilige Risiko des Swaps anzuzeigen und dient zugleich als aussagekräftiger Wirtschaftsindikator. Möchten Sie nach Vertragsschluss vorzeitig aus einem bestehenden Swap austreten, ist eine genaue Überprüfung der Vertragsbedingungen zwingend notwendig. Die häufigste Form des vorzeitigen Beendens der Vereinbarung ist das Herauskaufen, sprich dem Leisten einer Ausgleichszahlung.
Viel Erfolg beim Trading!
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FAQ: Die meistgestellten Fragen rund um das Thema Swap
Was versteht man unter einem Swap?
Als Swap wird ein Vertrag zweier Parteien bezeichnet, die vereinbaren, bestimmte Cashflows – also Zahlungsströme – zu vorab definierten Beträgen und Bedingungen auszutauschen. Es wird eine Verbindlichkeit der einen mit einem Vermögenswert der anderen Partei getauscht. Der Begriff „Swap“ ist Englisch und wird im Trading auch im Deutschen verwendet. Wörtlich übersetzt bedeutet er „Tausch“. Swaps gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen.
Welche Swaps gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Finanz-Swaps, die im Trading und auf dem Finanzmarkt wichtig sind. Dazu zählen unter anderem Zins-Swaps, Währungs-Swaps und Kreditausfall-Swaps.