Sobald zwei verschiedene Unternehmen miteinander verschmelzen, sprich fusionieren, kommt schnell ein sogenannter Aktientausch ins Spiel. Sind beide Unternehmen Aktiengesellschaften, dann erhalten die Inhaber der aufgekauften Gesellschaft in der Regel einen Teil in Aktien der übernehmenden Gesellschaft zugeteilt.
Wie es schon vermuten lässt, ist dabei eine aufwändige und detaillierte Bewertung von beiden Unternehmen notwendig, um den fairen Wechselkurs der Aktien zwischen beiden Unternehmen zu bestimmen. Ist der Tauschkurs schließlich bestimmt, können beide Aktien in Form eines Swaps ausgetauscht werden. Wie auch bei anderen Swaps, zum Beispiel dem Zinsswap, kommt es damit zum Tausch zwischen zwei Vertragsparteien, allerdings findet hier kein Tausch zwischen einem „festen“ und einem „variablen“ Zahlungsstrom statt.
Aktien Swap in Kürze erklärt:
- Aktien werden in Form eines „Swaps“ zu einem vereinbarten Kurs getauscht.
- Der Zahlungsstrom ist entweder variabel oder fest.
- Die Kombination aus fixen und variablen Zahlungsströmen ist nicht möglich.
Swap bei Aktien: Die Funktionsweise des Aktientauschs
Kommt es zur Fusion zwischen zwei Unternehmen an der Börse, dann gibt es in der Regel zwei Wege, wie diese vollzogen wird. Einerseits kann die gekaufte Gesellschaft in die aufkaufende Gesellschaft integriert werden. Dabei können den Inhabern der gekauften Gesellschaft Anteile der aufkaufenden Gesellschaft zugeschrieben werden, oftmals auch als Stock-for-Stock-Deal bezeichnet. Das Tauschverhältnis basiert dabei auf eine genaue Analyse beider Unternehmen. In der Praxis ist es üblich, dass ein Teil der Kaufsumme in Form von Bargeld und ein zweiter Teil in Aktien ausgezahlt wird.
Ein zweiter Weg kann auch die Gründung einer vollkommen neuen Gesellschaft sein, in der die Anteile beider Gesellschaften einfließen. Auch hierbei ist es wichtig, ein genaues Tauschverhältnis zu ermitteln, damit die Anteile der neuen Gesellschaft fair auf Basis der zuvor gehaltenen Anteile der fusionierten Gesellschaften an die Aktionäre aufgeteilt werden können.
Aktientausch: Beispiel
Angenommen, die beiden Unternehmen Oatly und PepsiCo haben eine Fusion beschlossen. Die PepsiCo erwirbt bei der Fusion 100 Prozent der Anteile von Oatly, vollständig in Form von Aktien. Oatly wird dabei in das Unternehmen PepsiCo eingegliedert. Nach Ermittlung des Wertes beider Unternehmen ergibt sich ein Tauschverhältnis von 80 Anteilen an Oatly zu einem Anteil an PepsiCo.
Nach Vollzug der Fusion erhalten die Anteilseigner von Oatly für 80 Anteilsscheine einen Anteilsschein von PepsiCo zugeschrieben. Da nun der Wert von PepsiCo durch die Fusion höher ausfällt, wird der Aktienkurs um etwa den gleichen Wert ansteigen.
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Fallen Steuern beim Aktientausch an?
Der Vorteil bei einem Aktientausch ist es, dass dieser aus steuerlicher Sicht neutral betrachtet und darin keine klassische Veräußerung der Aktien gesehen wird. Das heißt, es muss weder ein Gewinn noch ein Verlust vermeldet werden. Aufgrund des Aktientauschverhältnisses entspricht der Wert Ihrer Investition dem gleichen, wie vor der vollzogenen Fusion.
Würden entgegen einer vollständigen Umwandlung der Aktienanteile eine Auszahlung eines Barausgleichs erfolgen, dann wäre dieser zu besteuern. Die Besteuerung wird dabei auf Grundlage der Kapitalertragsteuer vorgenommen, sprich 25 Prozent der Barauszahlung, zuzüglich der möglichen Kirchensteuer und des Solidaritätszuschlags.
Was ist unter Mitarbeitervergütungsaktienswaps zu verstehen?
Neben der Fusion von Unternehmen findet ein Aktien-Swap auch bei der Ausübung von Aktienoptionen durch Mitarbeiter Anwendung. Ist der Mitarbeiter beispielsweise Mitbegründer des Startups gewesen, besitzt er aus diesem Grund eine Aktienoption und möchte diese ausüben, dann kann er dies üblicherweise mit Geld durchführen.
Die Vor- und Nachteile eines Aktientauschs bei Optionen
Bei einer Aktientauschtransaktion eines Mitarbeiters werden die bereits im Eigentum befindliche Aktien des Unternehmens gegen neue Aktien unmittelbar ausgetauscht, welche aus der Aktienoption stammen. Die aus der Aktienoption befindlichen Anteile sind zumeist zu einem günstigeren Preis erhältlich. Der Mitarbeiter tauscht die Aktien daher auf Grundlage eines Umtauschverhältnisses.
Der große Vorteil dabei ist, dass kein Bargeld verwendet werden muss, sowie steuerliche Belastungen vermieden werden können. Ein großer Nachteil auf der anderen Seite ist allerdings, dass sich derartige Tauschgeschäfte als sehr komplex darstellen. Für den individuellen Fall sollten Sie daher eine professionelle Beratung hinzuziehen, insbesondere um steuerliche Belastungen zu vermeiden.
Swap Aktien kaufen: Die Berechnung beim Aktientausch im Detail
Kommt es zu einer Fusion bzw. zu einer Übernahme zwischen zwei börsennotierten Unternehmen, dann zahlt das aufkaufende Unternehmen an die Aktionäre des Zielunternehmens (übernommene Unternehmen) eine Gegenleistung in Form von Aktien.
Die Aktien werden anhand des Umtauschverhältnisses an die betroffenen Aktionäre verteilt. Wesentliche Parameter, die das Umtauschverhältnis beeinflussen, sind dabei folgende:
- Marktwert der beiden Unternehmen
- Aufschlag auf Basis der Wachstumsaussichten des aufgekauften Unternehmens, der eventuell vereinbart wurde
- Der festgelegte Stichtag, zu dem der Aktien Swap vollzogen wird, da die Aktienkurse dynamisch sind, kann dieser das Umtauschverhältnis maßgeblich beeinflussen
Beispiel der Berechnung beim Aktientausch
Im Beispiel betrachten wir ein großes IT-Unternehmen aus den USA, namens „IT-Solutions ABC Inc.“. Das Ziel des Unternehmens ist es, seine Marktanteile speziell auf dem europäischen Markt auszubauen und möchte daher das Unternehmen „European Solutions AG“ kaufen. Für die „IT-Solutions ABC Inc.“ Stellt sich an der Stelle nur die Frage, ob das Unternehmen mittels der vorhandenen Barreserven erworben werden oder ein Aktientausch Anwendung finden soll.
Für den Kauf kommen schlussendlich folgende Parameter zum Tragen:
- Stichtag: 01. August 2022
- Aktueller Aktienkurs (European Solutions AG): 10 USD
- Aktueller Aktienkurs (IT-Solutions ABC Inc.): 100 USD
- Gesamtmarktwert (European Solutions AG): 10 Mio. USD
- Insgesamt ausstehende Aktien: 1 Mio.
- Angebotener Aktienwert: 12,50 USD
- Gesamtwert des Deals: 12,5 Mio. USD
- Aufgeladene Prämie: 2,5 Mio. USD
- Berechnete Prämie pro Aktie: 2,50 USD
Anhand der Parameter kann die IT-Solutions ABC Inc. entweder die Aktien mit einem Aufschlag von 2,50 USD je Anteilsschein zu einem Gesamtpreis von 12,5 Millionen USD erwerben. Als Alternative können die Aktionäre die vorhandenen Wertpapiere im Verhältnis von 1:8 in Wertpapiere der IT-Solutions ABC Inc. eintauschen.
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Swap: Die Vor- und Nachteile eines Aktientauschs
Wie bei jeder Form der Art von Tauschgeschäften entstehen diverse Vorteile, aber auch einige Nachteile. Die wichtigsten Punkte der zwei Seiten betrachten wir im nachfolgenden Abschnitt.
Vorteile beim Aktientausch
Für Unternehmen stellt es oftmals eine große Herausforderung dar, das notwendige Kapital für Zukäufe in Form von Bargeld aufzubringen. In solchen Situationen erleichtert ein Aktientausch die Durchführung der Übernahme ungemein, da kein Bargeld notwendig ist. Darüber hinaus können in der Form mögliche Kreditkosten vermieden werden. Insbesondere bei schnell wachsenden Unternehmen ohne große Bargeldreserven, aber mit einem hohen Marktwert, kommt der Aktientausch oft zur Anwendung. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass Steuern effektiv vermieden werden können.
Nachteile beim Aktientausch
Wird die Übernahme durch einen Aktientausch durchgeführt, dann kann es möglicherweise dazu führen, dass Gründer oder Mehrheitseigentümer ihre Anteile in der Gesellschaft verwässern. Durch die Verwässerung kann die eigene Macht bzw. Einflussmöglichkeit im Unternehmen verringert werden.
Durch die geminderte Einflussmöglichkeit auf wichtige Entscheidungen im Unternehmen kann wiederum die Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt werden. Entscheidungsprozesse können sich dadurch in der Komplexität deutlich erhöhen, da die Zustimmung von mehreren Parteien notwendig ist.
Vorteile
- Kein Bargeld notwendig
- Kreditkosten können vermieden werden
- Steuern werden effektiv vermieden
- Ideal für schnell wachsende Unternehmen
Nachteile
- Verwässerung der Anteile
- Verringerung der Einflussmöglichkeiten
- Beeinträchtigung der Entwicklung
- Komplexere Entscheidungsprozesse
Fazit: Aktien Swap einfach erklärt für Anfänger
Fusionieren zwei Unternehmen miteinander, dann findet der Aktientausch (Aktien Swap) oftmals eine Anwendung. Dabei wird das aufgekaufte Unternehmen üblicherweise nicht oder nur zum Teil durch Bargeldzahlungen übernommen. Der Großteil des Kaufpreises wird mit dem Tausch von Aktien abgegolten.
Damit die Anteile gerecht unter den Aktionären aufgeteilt werden können, kommt ein Umtauschverhältnis zwischen den Aktien zur Anwendung, das insbesondere vom Marktwert der beiden Unternehmen abhängig ist.
Die Vorteile für die derartige Abwicklung liegen förmlich auf der Hand. Dadurch, dass kein oder nur wenig Bargeld notwendig ist, entfallen hohe Kreditkosten. Darüber hinaus sind die steuerlichen Vorteile nicht außer Acht zu lassen. Wird ein Aktientausch ordnungsgemäß abgeschlossen, fällt keine Steuerlast beim Austausch statt. Für aufstrebende Unternehmen mit hohem Marktwert, aber ohne große Kapitalreserven, bietet ein Aktientausch eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Wachstum. Die Verwässerungsgefahr und der Verlust von Mitbestimmungsrechten im Unternehmen darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden.
Viel Erfolg beim Trading!
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FAQ: Meist gestellte Fragen zum Thema Aktien Swap und Aktientausch
Was ist ein Swap bei Aktien?
Ein Swap bei Aktien (Swap Geschäft) bezieht sich auf den Aktientausch, bei dem Anleger eine Aktie gegen eine andere tauschen, meist im Rahmen einer strategischen Diversifizierung ihres Portfolios oder zur Absicherung gegen Risiken. In solchen Fällen könnten die Aktien beispielsweise gegen Aktien eines anderen Unternehmens getauscht werden – das passiert vor allem, wenn zwei Unternehmen fusionieren. Das Ziel ist, durch den Tausch eine bessere Performance oder eine Reduzierung von Risiken zu erzielen.
Was ist der Swap beim Traden?
Im Trading-Kontext hat der Begriff „Swap“ eine andere Bedeutung als beim Aktientausch. Er bezieht sich im Trading-Bereich häufig auf den Overnight-Finanzierungssatz, der bei offenen Positionen mit Hebel (siehe Trading Hebel) anfällt. Bei gehebelten Finanzprodukten (beispielsweise CFDs oder Forex) müssen Trader möglicherweise einen Zinssatz zahlen, wenn sie ihre Positionen über Nacht halten. Dieser Zinssatz wird als „Swap“ bezeichnet und wird normalerweise täglich berechnet. Er basiert auf dem Zinssatzunterschied zwischen den beiden Währungen oder den zugrunde liegenden Basiswerten bei CFDs. Swaps können sowohl positiv als auch negativ sein, abhängig von der Zinsdifferenz und der gehaltenen Position (Long oder Short). In diesem Zusammenhang ist auch von Währungsswaps, Index Swaps und Equity Swaps die Rede.