Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
Res Marty
Überprüft von: Res Marty
Finanzierung

Beim Short Put handelt es sich um eine beliebte Optionsstrategie, die als das Gegenstück zum sogenannten Long Put bekannt ist. Dabei wettet der Optionshändler auf einen Verfall der Position, da er dann die vollständige Prämie für die Optionsstrategie behalten darf. Wer den Short Put schreibt, verpflichtet sich den Basiswert zu einem bestimmten Ausübungspreis zu erwerben. Diese Option muss der Käufer jedoch nicht ausüben und kann auch verfallen. Im folgenden Beitrag geht es um den Short Put und verschiedene Tipps, die für die erfolgreiche Implementierung dieser Strategie hilfreich sind.

Short Put

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Short Put setzt sich aus den beiden folgenden Begriffen zusammen: „Short“ und „Put“. Short bedeutet, dass sich der Optionshändler bei dieser Strategie auf der Verkäuferseite befindet. Es wird eine Option verkauft.
  • Die Short Put Optionsstrategie eignet sich je nach der Wahl des zugrunde liegenden Basiswerts für Einsteiger und auch Fortgeschrittene.
  • Um den Short Put erfolgreich zu handeln, sollten die Marktteilnehmer eine bullische bis neutrale Meinung zur Entwicklung des jeweiligen Basiswertes haben.

Definition des Short Puts

Der Short Put ist auch unter den Bezeichnungen Uncovered Put oder Naked Put bekannt. Dabei handelt es sich um den Verkauf einer Verkaufsposition. Dies ist genau das entgegengesetzte Vorgehen zum Long Put. Für die Implementierung dieser Strategie erhält der Optionshändler eine Prämie. Dafür muss er sich verpflichten, beim Erreichen des Strikes den zugrunde liegenden Basiswert (beispielsweise die Aktie) zu kaufen, wenn der Kurs des Basiswert am Fälligkeitstag unter dem Strike notiert.

Der Fälligkeitstag des Short Puts ist hierfür die entscheidende Komponente. Abhängig vom Basiswert können die Optionshändler ihre Verpflichtung durch eine physische Lieferung oder durch einen Barausgleich (Cash Settlement) erfüllen.

Die Optionshändler wollen grundsätzlich bei der Short Put Optionsstrategie, dass die Position verfällt. Wenn diese als wertlos verfällt, kann der Verkäufer des Short Puts nämlich die Optionsprämie einbehalten, sodass keine weiteren Kosten dafür anfallen. Das Optimum tritt ein, wenn sich der Kurs des zugrunde liegenden Wertpapiers am Ende der Laufzeit nicht unter dem festgelegten Strike befindet. Ob der Basiswert erworben werden soll oder nicht, ist zweitrangig – beides ist beim Short Put grundsätzlich möglich.

Der Short Put setzt sich aus den beiden folgenden Begriffen zusammen: „Short“ und „Put“. Short bedeutet, dass sich der Optionshändler bei dieser Strategie auf der Verkäuferseite befindet. Es wird eine Option verkauft. Demgegenüber bezeichnet der Begriff „Put“ das Vorliegen einer Verkaufsoption. Der Käufer der Option bekommt das Recht, ein Wertpapier zu kaufen. Demgegenüber ist der Verkäufer der Option verpflichtet, das Wertpapier zu kaufen. Die Short Put Optionsstrategie ist bullisch ausgerichtet. Wer von steigenden Preisen beim Basiswert ausgeht, kann den Short aufsetzen. Zugleich wünschen sich die Trader, dass die Volatilität in der Aktie in der nächsten Zeit steigt, damit sie die Option bei einem höheren Preis verkaufen können.

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Setup beim Short Put

Der Short Put basiert auf dem folgenden Setup:

  • Put Option wird verkauft
  • Strike befindet sich niedriger als der aktuelle Aktienpreis

Break-Even-Point beim Short Put

Die Short Put Optionsstrategie erreicht die Verlustschwelle, wenn der Basiswert am Stichtag den Strike-Preis der Option abzgl. der erhaltenen Optionsprämie unterschreitet. Sofern der Kurs zwischen dem Ausübungspreis und dem Break-Even-Point liegt, handelt es sich um eine Zone des verminderten Gewinns. Dies bedeutet, dass zwar ein Gewinn erzielt wird, dieser jedoch durch den aktuellen Kurs des Basiswerts gemindert wird.

Beim Short Put profitieren die Optionshändler dennoch von einer breiten Gewinnzone. Solange sich der Preis des Basiswertes zum Fälligkeitszeitpunkt am oder sogar über dem Strike befindet, gibt es für den Trader den maximal möglichen Gewinn.

Gewinn und Verlust beim Short Put

Maximaler Gewinn und Verlust

Der maximale Gewinn ist beim Short Put klar beziffert. Denn der Optionshändler kann maximal die Prämie gewinnen, die er zu Beginn der Strategie erhält. Die vereinnahmte Prämie kann er dann im optimalen Fall behalten. Dies geschieht, wenn der Kurs die ganze Zeit über dem Strike der Option verbleibt. Dann wird die Option wertlos und der Trader kann die gesamte Prämie behalten. Zugleich ist das Schließen der Option nicht notwendig, sodass keinerlei Transaktionskosten anfallen.

Der Verlust kann demgegenüber den Optionswert um ein Vielfaches übertreffen. Dennoch gibt es eine natürliche Begrenzung, da Basiswerte wie Indizes oder Aktien nicht unter 0 fallen können. Der maximale Verlust ergibt sich aus der anfangs erhaltenen Prämie, welche man vom Ausübungspreis abziehen muss. Wenn der Kurs bei Fälligkeit unter dem Strike notiert, müssen die Trader die Aktien zum festgelegten Preis erwerben, obgleich deren aktueller Wert geringer ist.

Zeitwertverlust und Short Put

Der Zeitwertverlust ist grundsätzlich positiv für die Short Put Optionsstrategie. Schließlich sinkt der Zeitwert bis zur Fälligkeit der Strategie. Infolgedessen kann der Verkäufer den Put schon vor der Fälligkeit zurückkaufen. Dann macht der Optionshändler einen Gewinn, ohne dass die Option am Fälligkeitstag wertlos verfallen muss. Das Verstreichen der Zeit ist somit durchaus positiv.

Implizite Volatilität

Wer die Short Put Optionsstrategie implementiert, profitiert von einer abnehmenden Volatilität beim Basiswert. Wenn dieser weniger volatil ist, werden die Preise der Optionen sinken und der Rückkauf ist deutlich günstiger möglich. Allerdings ist die niedrige Volatilität nur für die Zeit nach der Auflage der Strategie vorteilhaft. Wenn die Basiswerte vor der Implementierung volatil sind, steigen auch die Prämien. Dann kann der Optionshändler den maximalen Gewinn erhöhen.

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Für wen eignet sich diese Strategie?

Die Short Put Optionsstrategie eignet sich je nach der Wahl des zugrunde liegenden Basiswerts für Einsteiger und auch Fortgeschrittene. Grundsätzlich kann die Implementierung derartig vollzogen werden, dass jeder Optionshändler den Short Put erfolgreich einsetzen kann.

Für wann eignet sich diese Strategie?

Um den Short Put erfolgreich zu handeln, sollten die Marktteilnehmer eine bullische bis neutrale Meinung zur Entwicklung des jeweiligen Basiswertes haben.

Tipps für die praktische Umsetzung

Die Wahl des Strikes ist für die Umsetzung dieser Strategie sehr entscheidend. Wenn der Strike weiter vom aktuellen Aktienkurs entfernt ist, steigt die Erfolgswahrscheinlichkeit. Allerdings gibt es dann auch eine geringere Prämie für den Optionshändler. Zwar ist der Erfolg wahrscheinlicher, die Ertragschance sinkt jedoch deutlich.

Mann bietet Handschlag an

Im Optionshandel gibt es europäische und amerikanische Optionen. Die amerikanischen Optionen können jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden, während die europäischen Optionen lediglich am Fälligkeitstag ausgeübt werden können. Dies sollten Optionshändler vorher berücksichtigen, wenn sie den Short Put aufsetzen.

Beispiel zur Verdeutlichung des Short Puts

Ein Optionshändler verkauft einen Short mit einem Strike von 100 Euro. Die Prämie beträgt 5 Euro. Sofern der Kurs des Basiswerts über 100 Euro steigt, wird die Option nicht ausgeübt. Somit kann der Trader die gesamte Prämie behalten. Wenn der Kurs jedoch unter die 100 Euro fällt, wird die Option ausgeübt. Dennoch muss der Trader den Basiswert kaufen.

Nehmen wir an, dass der Kurs des Basiswerts stagniert und sogar leicht fällt. Bei Fälligkeit der Option notiert der Aktienkurs bei rund 95 Euro. Dadurch ist dem Trader ein Verlust von 5 Euro entstanden, der jedoch mit der jeweiligen Prämie verrechnet werden muss. Da diese auch 5 Euro betrug, hat der Optionshändler im vorliegenden Beispiel weder Verluste noch einen Gewinn gemacht. Der Break-Even-Punkt liegt im Beispiel somit genau bei 95 Euro. Wenn der Kurs tiefer fällt, macht der Trader Verluste. Wenn der Kurs über 95 Euro liegt, ist die Strategie profitabel.

  • Kurs liegt bei 93 Euro: 2 Euro minus pro Aktie
  • Kurs liegt bei 98 Euro: 3 Euro plus pro Aktie
  • Kurs liegt bei 80 Euro: 15 Euro minus pro Aktie

Fazit: Immer die Moneyness überblicken

Die Short Put Optionsstrategie kann sich in einem bestimmten Marktumfeld eignen, um regelmäßige Einnahmen zu erzeugen. Dabei sollten die Marktteilnehmer darauf achten, dass der Put weit out of the money verkauft wird. Wichtig ist jedoch, dass die Optionshändler dennoch eine ansehnliche Prämie bekommen, da von dieser der Erfolg der Strategie abhängt. Je niedriger der Strike-Preis ist, desto weniger Risiko müssen Optionshändler eingehen. Dann kann die Short Put Optionsstrategie regelmäßige Gewinne generieren. Ebenso wie das Gegenstück Long Put eignet sich auch die Short Put Optionsstrategie für Optionshändler mit unterschiedlichem Erfahrungsstand von Anfänger mit rudimentären Kenntnissen bis Fortgeschrittenen mit fundierter Erfahrung.

Meist gestellte Fragen zu Short Puts:

Was ist ein Short Put?

Bei einem Short Put handelt es sich um den Verkauf einer Put-Option. Der Verkäufer (Stillhalter) der Put-Option verpflichtet sich dabei, den Basiswert bis zum Verfallstermin zu einem vorher vereinbarten Preis (Strike-Price) zu kaufen. Profitabel ist der Short Put dann, wenn der Preis des zugrundeliegenden Basiswerts bis zum Verfallstermin über dem Strike-Price liegt.

Wann sollte ich eine Put-Option shorten?

Eine Put-Option sollten Sie dann shorten, wenn Sie davon ausgehen, dass der Preis des zugrundeliegenden Basiswerts im Gültigkeitszeitraum der Option steigt. Denn eine Put-Option gewinnt dann an Wert, wenn der Preis des Basiswerts sinkt. Dementsprechend sinkt der Preis einer Put-Option, wenn der Kurs des Basiswerts steigt.

Wann sollte ich eine verkaufe Put-Option zurückkaufen?

Als Stillhalter sollten Sie eine verkaufte Put-Option zurückkaufen, wenn Sie befürchten, dass der Kurs des zugrundeliegenden Basiswerts bis zum Verfallstermin so weit sinken wird, dass Sie trotz der kassierten Prämie einen Verlust machen würden, wenn der Optionsinhaber sein Recht ausübt und Sie den Basiswert zum vereinbarten Preis abnehmen müssen.

Was ist der Unterschied zwischen Short und Put?

Eine Short-Position zu eröffnen bedeutet, direkt am Kursverfall eines bestimmten Basiswerts zu profitieren, vorausgesetzt, dass dessen Kurs auch wirklich sinkt. Im Erfolgsfall ist der Gewinn einer Short-Position genauo hoch wie der Wertverlust des Basiswerts. Eine Put-Option hingegen räumt dem Inhaber der Option das Recht ein, den Basiswert zum Strike-Price zum Verfallstermin zu verkaufen. Liegt der Kurs des Basiswerts zum Verfallstermin unterhalb des Strike-Price, so kann der Inhaber diesen zu einem besseren Kurs (nämlich dem Strike-Price) verkaufen, als dies am Markt möglich wäre. In beiden Fällen wird also auf eine negative Kursentwicklung des Basiswerts spekuliert, die Art und Weise, wie daraus Profit erzielt wird, ist jedoch grundverschieden.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Reviewed by: Res Marty Softwaretester und Autor
Res konzentriert sich bei Trading für Anfänger auf den Bereich "Hinter der Kulisse". Er ist außerdem Autor und Softwaretester mit einem betriebswirtschaftlichen Hintergrund.
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