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Geschrieben von: Maren Dinges
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Finanzierung

Beim Short Call handelt es sich um eine bärische Strategie, mit der Optionshändler bei fallenden Kursen oder einem stagnierenden Markt Gewinne erzielen können. Aus einem vergleichsweise hohen Verlustrisiko ergibt sich, dass diese Optionsstrategie besser nur von Experten eingesetzt werden sollte. Im folgenden Beitrag dreht sich alles um das Setup, den Break-Even-Point und viele weitere Aspekte der Short Call Optionsstrategie.

Short Call

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Trader können einen Short Call einsetzen, wenn sie bei einem Basiswert einen negativen Kursverlauf erwarten. Grundsätzlich ist die Short Call Optionsstrategie besonders für bärische Markteinschätzungen gedacht.
  • Die Short Call Optionsstrategie eignet sich nur bedingt für Anfänger. Hauptgrund ist das Risiko beim Short Call, welches theoretisch unbegrenzt hoch ist, wenn dieser nicht richtig eingesetzt wird.
  • Sowohl der Zeitwertverlust als auch die implizite Volatilität sind bei der Short Call Optionsstrategie eine positive Erscheinung.

Wie funktioniert der Short Call?

Der Short Call ist auch unter den Bezeichnungen Uncovered Call oder Naked Call bekannt. Dabei handelt es sich um eine Strategie, die auf dem Verkauf einer Kaufoption basiert. Somit handelt es sich um den Gegenpart zur Long Call Optionsstrategie.

Beim Short Call zielt der Verkäufer auf den Erhalt einer Prämie ab. Hier geht er die Verpflichtung ein, am Fälligkeitstag dem Verkäufer den jeweiligen Basiswert bereitzustellen. Dieser bestimmte Termin ist die entscheidende Komponente für die Short Call Strategie. Zudem kommt es auf die Wahl des richtigen Strikes an, da es sich hierbei um den Verkaufspreis für den Basiswert handelt. Meistens geht es beim Short Call um eine Aktie als zugrundeliegenden Basiswert. Doch auch andere Basiswerte sind möglich, für welche Optionen zur Verfügung stehen.

Viele Verkäufer dieser Optionsstrategie verfolgen das Ziel, dass die Position am Ende als wertlos verfällt. Dann darf der Trader die Optionsprämie behalten. Weitere Kosten entstehen nicht, sodass die Optionsprämie vollständig als Gewinn verbleibt. Die Option verfällt immer dann als wertlos, wenn bei Fälligkeit der Basiswert nicht den Ausübungspreis erreicht. Folglich sollte der Kurs des Basiswerts unter dem zu Beginn festgelegten Strike bleiben.

Die Bezeichnung Short Call setzt sich aus den Begriffen „Short“ und „Call“ zusammen, die grundlegende Dinge über diese Optionsstrategie verraten. „Short“ steht hier für die Tätigkeit auf der Verkäuferseite. Der Trader verkauft eine Option. Demgegenüber bezeichnet „Call“ das Vorhandensein einer Kauf-Option. Der Käufer der Option hat damit das Recht erworben, dass er ein Wertpapier kaufen kann und ist somit long. Demgegenüber wird der Verkäufer verpflichtet, das Wertpapier zu verkaufen und wird auf der Short-Seite aktiv.

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Setup beim Short Call

Die Short Call Optionsstrategie basiert auf dem folgenden Setup:

  • Call Option auf einen bestimmten Basiswert wird verkauft
  • Strike ist normalerweise höher als der aktuelle Kurs des Basiswerts

In der Regel handelt es sich beim Basiswert um eine Aktie. Der Fälligkeitstag ist variabel.

Break-Even-Point beim Short Call

Der Break-Even-Point lässt sich bei der Short Call Strategie als Verlustschwelle definieren. Denn ein Verlust tritt immer dann ein, wenn der Kurs des Basiswerts am Fälligkeitstag über dem Strike zzgl. der erhaltenen Optionsprämie notiert. Zwischen dem Break-Even-Point und dem Strike liegt dann die Zone des verminderten Gewinns, in welcher der Optionshändler bereits Gewinne erzielt, diese jedoch begrenzt sind.

Der Short Call bietet den Anwendern eine breite Gewinnzone. Solange der Kurs des Basiswerts am Fälligkeitstag unter oder sogar am Strike liegt, wird der maximale Gewinn erzielt. Die breite Gewinnzone ist somit ein entscheidender Vorteil der Short Call Strategie.

Break Even Point Short Call

Maximaler Gewinn und Verlust

Der maximale Gewinn ist klar begrenzt. Die Optionsprämie, welche die Trader zu Beginn bei der Implementierung erhalten, ist zugleich der maximale Gewinn. Selbst wenn der Kurs des Basiswerts weit unter dem Strike notiert, gibt es nur die Optionsprämie für den Trader.

Demgegenüber kann sich theoretisch ein unbegrenzter Verlust realisieren. Schließlich kann der Kurs des Basiswerts – meistens eine Aktie – in der Praxis unbegrenzt steigen. Zwar ist dies grundsätzlich unwahrscheinlich, dass der Kurs immer weiter ins Unendliche steigt. Dennoch gibt es bei Aktienkursen nach oben hin keine Grenzen. Daraus ergibt sich ein immenses Verlustrisiko beim Einsatz eines Short Calls.

Zeitwertverlust und Short Call

Der Zeitwertverlust ist für den Short Call eine positive Erscheinung. Denn beim Verstreichen der Zeit kommt es zu einem geringeren Zeitwert der Position. Bis zur Fälligkeit verliert die Position beim Short Call an Wert. Dann kann der Optionshändler theoretisch bereits vor der Fälligkeit die Call Option wieder zurückkaufen und erzielt die Differenz zwischen Prämie und Kaufpreis als Gewinn.

Implizite Volatilität

Zugleich ist auch die implizite Volatilität eine positive Erscheinung der Short Call Optionsstrategie, wenn diese im Laufe der Zeit abnimmt. Denn durch eine sinkende Volatilität werden die Preise der Optionen geringer. Dann ist der Rückkauf günstiger möglich. Die Differenz zwischen Kaufpreis und erhaltener Prämie steigt, woraus sich ein höherer Gewinn ergibt. Bestenfalls ist die Volatilität am Anfang vor der Implementierung noch höher. Denn dann lässt sich zugleich eine höhere Prämie für den Short Call vereinnahmen.

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Für wen eignet sich diese Strategie?

Die Short Call Optionsstrategie eignet sich nur bedingt für Anfänger im Optionshandel. Schließlich ist das Risiko beim Short Call theoretisch unbegrenzt hoch, wenn dieser nicht richtig eingesetzt wird. Folglich sollten die Trader das erforderliche Know-how und eine gewisse Erfahrung besitzen, um wirklich adäquat den Short Call zu implementieren. Da es sich nur um den Einsatz einer Option handelt, ist dies grundsätzlich nicht das Problem. Dennoch kommt es insbesondere auf die Wahl des Strikes an. Zugleich müssen Optionshändler in der Lage sein, eine vielversprechende Gelegenheit am Aktienmarkt zu identifizieren, bei welcher das Chance-Risiko-Verhältnis für eine erfolgreiche Umsetzung der Short Call Strategie gegeben ist.

Für wann eignet sich diese Strategie?

Die Trader können einen Short Call einsetzen, wenn sie bei einem Basiswert einen negativen Kursverlauf erwarten. Grundsätzlich ist die Short Call Optionsstrategie besonders für bärische Markteinschätzungen gedacht. Doch auch in neutralen Marktphasen lässt sich mit der Strategie Geld verdienen, da der Zeitwertverlust positive Auswirkungen auf den Short Call hat.

Tipps für die praktische Umsetzung

Die praktische Implementierung der Short Call Optionsstrategie eignet sich vornehmlich für Experten, die viel Erfahrung im Handel mit Optionen aufweisen. Mit einigen praktischen Tipps kann jedoch jeder Trader die Erfolgsaussichten verbessern und einen Short Call gezielt implementieren. Eine Verringerung des Risikos ist beispielsweise möglich, wenn der Strike mit einem größeren Abstand vom aktuellen Kurs des Basiswerts gesetzt wird. Hier können mehrere Standardabweichungen out of the money gewählt werden. Allerdings korrespondiert die Höhe der Prämie mit der Distanz zwischen Kurs des Basiswerts und Strike. Optionshändler sollten immer darauf achten, dass die Prämie in Relation zum Risiko der Short Call Strategie steht.

Handelstipps

Bei der falschen Umsetzung der Short Call Optionsstrategie ergeben sich signifikante Risiken. Folglich sollte das Ziel der Händler sein, die Verluste zu begrenzen, falls sich der Short Call entgegen der eigenen Erwartung entwickelt. Mit einer sinnvoll platzierten Stop-Loss-Order lässt sich das Risiko nach unten begrenzen, wenn die bärische Markterwartung nicht eintritt. Dann wird die Option automatisch verkauft, um Verluste zu realisieren, die sich noch in einem erträglichen Rahmen befinden.

Zugleich lässt sich Risikominimierung bei der Short Call Optionsstrategie betreiben, indem der Optionshändler die Basiswerte tatsächlich und physisch besitzt. Mit den Aktien im Depot gibt es immer die Gewissheit, dass bei der Andienung die Verpflichtung erfüllt werden kann, ohne signifikante Verluste zu machen. Hier entgegen dem Trader dann nur die Buchgewinne der Aktienposition, die eben nicht eigenständig realisiert werden können. Dabei handelt es sich dann um den Covered Call als eine Abwandlung der Short Call Strategie. Denn hier ist eben die Call Option nicht ungedeckt, sondern vielmehr durch den Besitz der Aktien gedeckt.

Fazit: Nach oben und unten ist alles offen

Bei der Short Call Optionsstrategie handelt es sich um eine Möglichkeit für Trader, von fallenden Kursen am Aktienmarkt zu profitieren. Der Short Call ist dabei einer der riskantesten Strategien im Optionshandel, da hier ein theoretisch unbegrenztes Verlustrisiko besteht. Schlimmstenfalls können die Aktienkurse immer weiter steigen, woraus auch immer größere Verluste resultieren würden. Der maximale Gewinn ist demgegenüber klar begrenzt, da nur die anfangs vereinnahmte Optionsprämie am Ende als Gewinn übrig bleiben kann. Zwar ist die Implementierung grundsätzlich einfach, allerdings müssen Trader die richtigen Chancen am Aktienmarkt identifizieren. In Kombination mit dem hohen Verlustrisiko sollten nur sehr erfahrene Optionshändler einen Short Call in der Praxis einsetzen.

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Meist gestellte Fragen zu Short Calls:

Wann sollte man einen Short Call einsetzen?

Einen Short Call sollte man dann einsetzen, wenn man davon ausgeht, dass der Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes während des Gültigkeitszeitraums der Option unterhalb des Strike-Price bleibt. Ein Anleger der einen Short Call handelt, geht also von einem fallenden oder mindestens neutralen Markt aus.

Welche Risiken gibt es beim Short Call?

Das Risiko beim Short Call ist theoretisch unbegrenzt, da Kurse unbegrenzt steigen können. Steigt der Kurs des Basiswertes über den Strike-Price hinaus, so ist davon auszugehen, dass die Option ausgeübt wird. Der Verkäufer des Calls ist dann gezwungen, die Aktie zu einem höheren Preis am Markt zu kaufen und sie dem Optionsinhaber zum vereinbarten Preis zu verkaufen.

Welche Alternativen gibt es zum Short Call?

Eine dem Short Call ähnliche, aber wesentlich risikoärmere Alternative ist die Buy-Write-Strategie. Hierbei besitzt der Anleger bereits den zugrundeliegenden Basiswert und schreibt auf diesen eine Call-Option. Das Risiko ist hier deutlich begrenzter, da der Anleger den Basiswert bereits zu einem bestimmten Kurs erworben hat.

Eine andere Optionsstrategie, mit der sich an fallenden Kursen profitieren lässt, ist das Kaufen von Put-Optionen. Hierbei erhält der Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht, den zugrundeliegenden Basiswert bis zum Verfallstermin zum vereinbarten Strike-Price zu verkaufen. Fällt der Kurs unter den Strike-Price, so kann der Anleger den Basiswert am Markt zu einem günstigeren Preis kaufen und anschließend bei Ausübung der Put-Option zum Strike-Price wieder verkaufen.

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Maren Dinges
Autorin und Brokerexpertin
Über den Autor: Maren ist aktiv im Finanzbereich und redaktioniert bei Trading für Anfänger Themenbereiche wie Portfoliomanagement, Betrug im Anlagensektor und klassische Investitionsmöglichkeiten.
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Reviewed by: Res Marty Softwaretester und Autor
Res konzentriert sich bei Trading für Anfänger auf den Bereich "Hinter der Kulisse". Er ist außerdem Autor und Softwaretester mit einem betriebswirtschaftlichen Hintergrund.
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