Peter Lynch ist eine international bekannte Persönlichkeit. Er hat durch seine steile Karriere als Investor, Finanzier, Anleger und in späteren Jahren Autor an Bekanntheit gewonnen. Als Vermögensverwalter stellte er Rekorde auf. Wir stellen Peter Lynch im Porträt vor.
Key Facts: Peter Lynch
- Peter Lynch ist ein amerikanischer Investor und ehemaliger Fondsmanager
- Bekannt für seine Leitung des Fidelity Magellan Fund von 1977 bis 1990, der unter seiner Führung zu einem der erfolgreichsten Investmentfonds wurde
- Hat den Begriff Tenbagger wie kein anderer geprägt
- Er ist Autor des Bestsellers „One Up on Wall Street“, der seine Investmentphilosophie darlegt
Wer ist Peter Lynch? Vom Caddie zum Multimilliardär
Peter Lynch ist ein renommierter Fondsmanager, Finanzier, Investor und Autor. 1965 schloss der gebürtige US-Amerikaner sein Bachelorstudium in Geschichte, Psychologie und Philosophie ab und absolvierte kurz darauf im Jahr 1968 seinen Master of Business Administration an der Universität in Pennsylvania.
Während seiner Studienzeit war Lynch beim Brae Burn Country Club in seiner Heimat Newton als Caddie (= Träger der Schlägertasche) angestellt, wodurch er die Möglichkeit hatte, diverse Führungspersönlichkeiten des Vermögensverwalters „Fidelity“ kennenzulernen.
| Geburtsdatum: | Strategien: | Geschätztes Vermögen: |
|---|---|---|
| 19.01.1944 | Value-Ansatz | 450 Millionen US-Dollar |
Karriere
Diese Kontakte ermöglichen dem jungen Lynch im Jahr 1966 ein Praktikum im Unternehmen zu ergattern. Zu Beginn seiner Karriere war Peter Lynch mit der Druck- und Chemieindustrie beschäftigt, die jedoch durch einen zweijährigen Wehrdienst bei der US Army unterbrochen wurde. Dort war er als Leutnant bei der Artillerie tätig und bekam 1969 eine Festanstellung als Analyst für Textil-, Chemie-, Bergbau- und Metallindustrie. In den Jahren 1974 bis 1977 arbeitete er als Forschungsdirektor, bevor er als Verwalter von „Magellan Fund“ fungierte. Dies war ein zu dieser Zeit noch unbekannter Investmentfonds.
Rasch vervielfacht sich das von Lynch verwaltete Vermögen und wächst weit über die Millionengrenze hinaus. 1990 trat der 46-jährige Peter Lynch in den Ruhestand, konnte aber in seinen aktiven Zeiten als Fondsmanager ein Vermögen von mehr als 14 Milliarden USD mit 1.000 verschiedenen Aktien kumulieren. Über die 13 Jahre hinweg erreichte er eine durchschnittliche jährliche Rendite von 29,2 % und stellte damit einen Rekord auf, der bis heute nicht gebrochen wurde.
Heute zählt Peter Lynch zu den erfolgreichsten Portfoliomanagern überhaupt. Er war prägend für den Begriff „Tenbagger“, unter dem man ein Wertpapier oder eine Aktie versteht, die sich über einen beliebigen Zeitraum hinweg in ihrem Wert verzehnfacht hat. Neben seiner Tätigkeit als erfolgreicher Vermögensverwalter schreibt Lynch zudem Artikel für die Fachzeitschrift „Worth“ und veröffentlicht drei Bücher, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Mittels einer selbst gegründeten Stiftung setzt er sich für die Förderung von Bildungseinrichtungen für Kinder ein.
Vermögen von Peter Lynch
Anfang 2022 wurde Peter Lynch Net-Worth auf circa 450 Millionen USD geschätzt. Zwischen 1977 und 1990 erwirtschaftete er eine jährliche Rendite von rund 29,2 % und brach damit den Rekord, welcher bis heute ungeschlagen ist.
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Trading und Investment Strategien
Vorreiter wie Peter Lynch und dessen Strategien sind für werdende Investoren, aber auch für alte Hasen im Finanzmarkt interessant. Grundsätzlich vertrat Lynchs Investmentansatz eine große Diversifikation und Flexibilität, denn er hielt teilweise bis zu 1.300 verschiedene Aktien. Er achtete beim Kauf von Aktien kaum auf die Größe der jeweiligen Wachstums- oder Value-Unternehmen, wie es heute unter vielen Investoren üblich ist.
Peter Lynch verfolgte während seiner Karriere stets dieselben Grundsätze:
Regel Nr. 1: Verstehe, was du besitzt
Für Lynch ist es essenziell zu wissen, welche Aktie gekauft wird und warum. Dieser Grundsatz wird von vielen Menschen nicht beachtet und kann der Grund für ein verlustreiches Handeln sein. Lynch hat sich dieses Dogma nicht selbst erdacht, sondern stützt sich mit dieser Überlegung auf seine Kollegen Warren Buffett und Benjamin Graham.
Regel Nr. 2: Es ist nutzlos, die Konjunktur, das Zinsniveau oder den Aktienmarkt vorherzusagen
Es sei laut Lynch reine Zeitvergeudung, sich mit fiktionalen Zahlen und haltlosen Voraussagen zu beschäftigen. Wichtiger sei es, die aktuellen Fakten vor Augen zu haben.
Regel Nr. 3: Du hast jede Menge Zeit, um herausragende Unternehmen zu identifizieren
Man sollte sich nach Lynch nicht stressen, wenn es darum geht, ein erfolgreiches Unternehmen zu wittern. Auch wenn sich die Aktien der jeweiligen Firma in den letzten zehn Jahren in ihrem Wert verzehnfacht haben und Sie diese dann erst kaufen, so wird Ihr Kapital in den nächsten 30 Jahren trotzdem gestiegen sein. Anzuraten ist, viel Geduld zu haben, sich mit vielen Aktien vertraut zu machen und nicht in Eile zu geraten.
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Regel Nr. 4: Gutes Management ist sehr wichtig. Kaufe großartige Unternehmen.
„Kaufe ein Geschäft, das auch ein Dummkopf leiten kann, denn irgendwann wird genau das passieren.“ ist ein Zitat von Peter Lynch und besagt, dass es wichtig ist, in hervorragende Unternehmen zu investieren. Obwohl das Management eines der wichtigsten Kriterien darstellt, kann selbst das beste keinen Erfolg in schlechten Unternehmen herbeiführen.
Regel Nr. 5: Sei flexibel
Flexibel zu sein, ist eines der bedeutendsten Eigenschaften, die ein Investor haben kann, denn oft können unvorhergesehene Dinge passieren, die gute, aber auch schlechte Folgen mit sich bringen können. Peter Lynch selbst lebte diesen Grundsatz in seinen Investments ständig: Ein großer Teil seiner Investments hat sich nicht so entwickelt, wie Lynch sie geplant hat. Oftmals haben sich seine ursprünglichen Annahmen nicht verwirklicht, das bedeutet aber nicht, dass das Investment nicht funktionieren wird. In solchen Situationen hilft es, Flexibilität und Bescheidenheit zu bewahren.
Regel Nr. 6: Den richtigen Verkaufszeitpunkt zu kennen, ist schwer
Vor dem Kauf einer Aktie muss man imstande sein, die eigenen Beweggründe in eigenen Worten und in höchstens drei Sätzen erklären zu können, damit sie auch ein Zehnjähriger nachvollziehen kann. Treffen diese Motive nicht länger zu, ist es an der Zeit, die Aktie zu verkaufen. Laut Lynch ist erfolgreiches Investieren keine Raketenwissenschaft und erfordert deshalb keine Genies. Notwendig ist lediglich die Mathematik des fünften Schuljahres, obwohl auch diese keinen guten Anleger definiert.
Regel Nr. 7: Es gibt immer etwas, worüber man sich Sorgen machen kann
Genau das macht das Investieren so spannend. Es gibt in jeder Situation Dinge, über die man sich den Kopf zerbrechen kann. Sich Sorgen zu machen sei Irrsinn, denn um ein erfolgreicher Investor zu werden, braucht es viel Glück und ein gutes Bauchgefühl, weniger Intellekt oder fachliche Kompetenz.
Biografien und Bücher
Der außergewöhnliche Erfolg, den Lynch an der Börse verzeichnete, erlaubte es ihm bereits mit 46 Jahren seine Pension anzutreten und sich seinen Hobbys wie dem Schreiben von Büchern zu widmen. Wie er zu diesem Erfolg kam, schrieb er in seinen drei Büchern nieder: One up on Wall Street: How to Use What You Already Know to Make Money in the Market (1989), Beating the Street (1993) und Learn to Earn (1996).
In seinen Büchern und Kommentaren gibt sich Lynch durchwegs offen und vernunftgeleitet. Mit seinen Publikationen gibt Lynch auf eine verständliche Art und Weise sein Wissen an andere Menschen weiter. Bis heute haben seine Werke nicht an Aktualität oder Relevanz verloren.
Fazit: Was kann man von Peter Lynch lernen?
Als Neueinsteiger in den Finanzmarkt gibt Peter Lynch wertvolle Tipps, um das Investieren besser beherrschen und verstehen zu können. Mit seinen Grundsätzen zeigt Peter Lynch ganz klar, dass erfolgreiches Investieren mehr Glück als Fachwissen und Intellekt benötigt.
Aber nicht nur Trading-Interessierte ziehen aus der Philosophie Lynchs ihre Lehren, sondern sie können auch auf das alltägliche Leben umgemünzt werden: Sich Sorgen über mehr oder weniger wahrscheinlich eintretende Ereignisse zu machen ist unnötig. Wichtig ist es, sich auf die Gegenwart zu besinnen und sich nicht in Eventualitäten zu verlieren. Dass Flexibilität und Bescheidenheit wichtige Eigenschaften im Alltag sind, bedarf keiner weiteren Erklärung.
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Meistgestellte Fragen:
Wo hat Peter Lynch gearbeitet?
Lynch war als Vermögensverwalter von 1977 bis 1990 beim Fidelity Magellan Fund tätig. Er pensionierte dabei sehr früh, mit nur 46 Jahren.
Was zeichnet Peter Lynch als Investor aus?
Er selbst verfolgt acht „Investment Maximen“, die ihm zu seinem Erfolg verholfen haben, wovon sieben hier angeführt wurden. Diese und weitere Ratschläge schrieb er unter anderem in seinen drei Büchern nieder.
Welche Bücher hat er geschrieben?
Peter Lynch ist Autor von drei Büchern: One up on Wall Street: How to Use What You Already Know to Make Money in the Market (1989), Beating the Street (1993) und Learn to Earn (1996).
Was macht Peter Lynch heute?
Heute ist Lynch hauptsächlich für seine Stiftung, die Lynch Foundation tätig, die er 1988 gründete. Die Stiftung ist auf die Unterstützung von Projekten in den Bereichen Bildung, kulturelle Initiativen, Gesundheitsförderung und ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet.
Wie viele Aktien sind in Peter Lynchs Portfolio?
Zu Höchstzeiten befanden sich in Peter Lynchs Portfolio über 1000 Aktien. Mit dieser hochdiversifizierten Strategie erzielte er im Schnitt 29,3 Prozent pro Jahr, ein bis heute unerreichter Rekord.
