Michael Steinhardt ist ein US-amerikanischer Milliardär und gilt als Hedgefonds-Pionier. Er gründete seinen Hedgefonds „Steinhardt Partners“ zu einer Zeit, als Hedgefonds noch recht neu waren, und fuhr mit diesen herausragenden Erträgen ein.
In diesem Artikel erzählen wir Ihnen alles Relevante um den Hedgefond-Manager und Antiquitätensammler Michael Steinhardt, über Ursprung und Höhe seines Vermögens, seiner Anlagestrategie und sein Erfolgskonzept sowie seine Ratschläge, die er jedem auf den Weg gibt und was man von ihm lernen kann.
„I was happier when pursuing success than I was when savoring its fruits; the attraction, perhaps the addiction, was in the process, as much as in its end.“ ~ Michael Steinhardt.
Key Facts: Michael Steinhardt
- Michael Steinhardt ist ein amerikanischer Investor, Hedgefonds-Manager und Philanthrop
- Gründer von Steinhardt, Fine, Berkowitz & Co. (Hedgefonds)
- Bekannt für seine „Macro“-Investitionsstrategie
- Sein Fonds hat über zwei Jahrzehnte hinweg eine jährliche Rendite von über 24 % erzielt
- Er ist auch bekannt für seine philanthropischen Anstrengungen, insbesondere im Bereich Bildung
Wer ist Michael Steinhardt?
Michael Steinhardt kam am 7. Dezember 1940 in Brooklyn auf die Welt. 1960 schloss er ein Studium an der Wharton Business School ab und fing daraufhin früh an, im Finanzsektor zu arbeiten. Er war als Analyst in der Investmentbank Loeb, Rhoades & Co. tätig, welche später Teil der Citigroup wurde. Aus den Erträgen seiner privaten Investments gründete Steinhardt 1967 den Hedgefonds „Steinhardt Partners“ gemeinsam mit William Salomon und Jack Nash.
| Geburtsdatum: | Strategien: | Geschätztes Vermögen: |
|---|---|---|
| 07.12.1949 | Global-Macro-Strategien | 1,2 Milliarden US-Dollar |
Der Fond brach bis dahin alle Rekorde und brachte den Anlegern bis zur Auflösung 1995 jährliche Renditen in Höhe von 24,5 %, in etwa das Dreifache von dem, was der S&P 500 im gleichen Zeitraum hinlegte. Seit 2004 ist Steinhardt für „WisdomTree Investments“ tätig, die zu dem Zeitpunkt 64 Milliarden USD verwalteten.
Laut eigener Aussage lernte er 1967 seine zukünftige Ehefrau Judy in einer Fahrgemeinschaft kennen, mit welcher er heute drei Kinder hat. Außerdem ist Steinhardt leidenschaftlicher Sammler von Kunst und Antiquitäten.
Kontroversen
Michael Steinhardt war im Laufe seines Lebens in eine Reihe von Kontroversen verwickelt. 2018 wurden Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn öffentlich.
Des Weiteren zeigte sich Michael Steinhardt öfter fahrlässig beim Handel mit Antiquitäten. Bei vielen Stücken, die er handelte, stellte er keine Fragen zur Herkunft. Dies führte dazu, dass er in den Besitz vieler ursprünglich gestohlener Kulturschätze kam.
Vermögen von Michael Steinhardt
Laut Forbes Schätzungen liegt das Net-Worth von Michael Steinhardt 2022 bei 1,2 Milliarden USD. Dadurch, dass Michael Steinhardt 1995 seinen Hedgefonds recht früh aufgelöst hatte, zu einem Zeitpunkt, als Hedgefonds gerade einen Boom bekamen, verlor er vermutlich viele weitere potenzielle Erträge.
Forbes spekulierte deshalb, dass Steinhardt heute wohl einer der reichsten Menschen der Welt wäre, wäre er seinem Hedgefonds treu geblieben. Der Philanthrop ist für seine großzügigen Spenden bekannt. So unterstützte er unter anderem die New York University, welche eine Fakultät nach ihm benannte. Er ist außerdem Unterstützer des jüdischen Lebens, für das er insgesamt 125 Millionen USD spendete.
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Trading und Investment Strategien
Michael Steinhardt hatte eine Vielzahl von Investment Strategien, er tätigte dabei sowohl kurz- als auch langfristige Investments.
Die sechs goldenen Regeln zum Investieren: In seinem Buch „No Bull: My Life In and Out of Markets“ beschreibt Michael Steinhardt sechs goldene und zeitlose Regeln zum Geldanlegen:
Regel Nr. 1: Am besten ist es Fehler zu machen, solange man noch jung ist
Laut Steinhardt könnte man sich nicht sein ganzes Leben lang leisten Fehler zu machen, deshalb sollte man im jungen Alter keine Angst davor haben, Fehler zu machen und aus diesen dann später zu lernen.
Das würde einen davon abhalten, die gleichen Fehler im Alter zu wiederholen. Viele junge Leute würden laut ihm zu viel Vertrauen in Trading Broker, Analysten oder auch Zeitungen haben, welche eigentlich nur das Interesse haben, ihnen was zu verkaufen. Statt auf diese Leute blind zu hören, sollte man ihre Empfehlungen lieber selbst bewerten.
Regel Nr. 2: Verdiene Geld mit etwas, was dir Spaß macht
Geduld sei der Schlüssel zum Erfolg. Anleger sollten in ihren Investments Geduld üben und gleichzeitig etwas ausüben, was ihnen Spaß macht. Außerdem sei es wichtig, die Arbeit und die Aufgaben, die man hat, leidenschaftlich durchzuziehen.
Regel Nr. 3: Triff die richtigen Entscheidungen (selbst mit unvollständigen Informationen)
Es wäre für Anleger unmöglich, absolut alle Informationen zu sammeln, bevor man sein Geld irgendwo anlegt. Wichtig sei es, das Beste aus den Informationen herauszuholen, die man schon hat.
„Make good decisions even with incomplete information. You will never have all the information you need. What matters is what you do with the information you have“.
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Regel Nr. 4: Vertraue dem Bauchgefühl
Das Bauchgefühl, welches man hat, resultiert meist aus allen Informationen, die man im Vorfeld schon verdaut hat. Mit der Zeit entwickelt man beim Traden eine gewisse Intuition und kann so große Fehlschläge vermeiden.
Regel Nr. 5: Investiere größere Geldsummen
Man kann es sich nicht erlauben, sein ganzes Leben über seine gesamten Einkünfte zu investieren, der Mensch verfügt nur über begrenzte Zeit und Kraft. Deshalb sollten Anleger ruhig größere Beträge investieren, damit die Erträge die Zeit und Kraft, die in die Investition und deren Recherche geflossen sind, rechtfertigen.
Regel Nr. 6: Folge nicht der Masse
Gier ist dann angebracht, wenn andere Angst haben und andersherum. Wer Erfolg beim Anlegen haben will, sollte konträr zur breiten Masse denken.
„The hardest thing over the years has been having the courage to go against the dominant wisdom of the time, to have a view that is at variance with the present consensus and bet that view“.
Michael Steinhardt hält außerdem in seinem Buch fest, dass gute Investoren konstant Recherche betreiben sollen, um ein Gefühl für größere makroökonomische Änderungen zu entwickeln.
„Be intellectually competitive. The key to research is to assimilate as much data as possible in order to be the first to sense a major change.“
Biografien und Bücher
2002 veröffentlichte Michael Steinhardt seine Biografie „No Bull: My Life in and Out of Markets“. Neben seinen sechs goldenen Regeln zum Investieren argumentiert Steinhardt auch, dass ein Hedgefonds allein vielleicht nicht viel wirtschaftlichen und sozialen Nutzen stiftet, allerdings brachte dieser Steinhardt die Möglichkeit, mit den Erträgen dann wirtschaftlichen und sozialen Nutzen zu schaffen. Diese Aussage bestätigt sich, wenn man einen Blick auf die vielen Spenden von ihm wirft.
Außerdem beschäftigte sich Steinhardt in seinem Buch auch mit seinem Vater Sol Frank Steinhardt. Dieser wurde für den Handel mit gestohlenem Schmuck 1958 als schuldig befunden und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Gleichzeitig finanzierte sein Vater Michael Steinhardt schon früh sein Interesse an der Börse, indem er ihm Umschläge mit Bargeld gab. Vermutlich wurden sowohl Michael Steinhardts Studium als auch seine frühen Aktivitäten an der Börse mit illegalen Geldern finanziert.
Fazit: Was kann man von Michael Steinhardt lernen?
Wenn man sich die sechs goldenen Regeln von Michael Steinhardt anschaut, so wird man feststellen, dass vieles davon so oder so ähnlich auch schon von anderen Börsen-Gurus gesagt wurde. Das macht sie allerdings nicht weniger wert, sondern bestätigt nur, dass es im Grunde oft die gleichen Prinzipien sind, die verschiedene Investoren zum Erfolg führen.
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Meistgestellte Fragen zu Michael Steinhardt
Was rät Michael Steinhardt Anlegern?
In seinem Buch und seiner Biografie „No Bull: My Life in and Out of Markets“ beschreibt Michael Steinhardt sechs goldene Regeln für Investoren. Wichtig ist es, in seinen jungen Jahren Fehler zu machen, einer Tätigkeit nachzugehen, die einem Spaß macht, selbst mit unvollständigen Informationen die richtigen Entscheidungen zu treffen, auch mal auf das Bauchgefühl zu hören, mehr als nur kleine Geldsummen zu investieren und nicht der Masse zu folgen.
Warum löste Michael Steinhardt seinen Hedgefonds 1995 auf?
Trotz seiner enormen Erfolge beschloss Michael Steinhardt 1995 seinen Hedgefonds „Steinhardt Partners“ aufzulösen. Er begründete seine Entscheidung damit, dass es im Leben auch wichtigere Sachen gibt, als sein Leben dem zu widmen, bereits reiche Persönlichkeiten noch reicher zu machen.
