Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel
Res Marty
Überprüft von: Res Marty
Finanzierung

Das Trading an der Börse ist vielfältig dank der unterschiedlichen Anlageklassen. Ein bisschen Nervenkitzel gehört bei dem Handel auch dazu, schließlich können die Kurse nur vorhergesehen, jedoch nicht garantiert werden. Hohe Renditen, aber gleichwohl hohe Verluste sind so zu erzielen. Eine der risikoreicheren Anlagestrategien ist der Handel mit Hebelzertifikaten. Was sich dahinter verbirgt, zeige ich Ihnen in diesem Artikel. 

Hebelzertifikate Grafik

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem möglichst geringen Kapitaleinsatz hohe Renditen zu erwirtschaften, ist mit Hebelprodukten möglich. Jedoch sind Hebelzertifikate aufgrund des hohen Risikoprofils nicht für alle Anleger geeignet.
  • Der Handel mit einem Hebel funktioniert mit nahezu jedem Handelsinstrument. Jedoch gibt es verschiedenen Untergattung von Hebelzertifikaten mit leichten Unterschieden.
  • Die Kosten für den Handel mit Hebelzertifikaten unterscheiden sich je nach Instrument und Anbieter. Die Ordergebühr, Spread und Roll-Over Kosten fallen aber bei fast allen Brokern an.

Was sind Hebelzertifikate? – Erklärung für Anfänger

An der Börse gibt es unterschiedliche Anlageklassen, die für den Handel zur Verfügung stehen. Eines davon sind Zertifikate. Die Schuldverschreibungen mit derivaten Charakter werden jedoch anders als klassische Handelsinstrumente, wie Aktien oder Fonds, gehandelt. Statt sich ein Handelsinstrument zu kaufen, wird auf die Wertentwicklung vom Finanzprodukt spekuliert. Das bedeutet, dass anstelle eines Kaufes auf das Steigen oder Fallen der Kurse gesetzt wird. Es handelt sich somit um eine Anlageklasse, bei der auf die Wertentwicklung von Finanzprodukten gesetzt wird. 

Besitzt das jeweilige Zertifikat noch einen Hebel, ermöglicht dies ein noch größeres Partizipieren an den Kursentwicklungen. Beim Handel von strukturierten Handelsinstrumenten ist es daher möglich eine noch höhere Rendite zu erwirtschaften. Auf der anderen Seite ist jedoch auch das andere Extrem zu beachten. Wenn es möglich ist, eine exponentiell größere Rendite zu erwirtschaften, sind auch hohe Verluste möglich. Wir halten daher fest: Je höher der Trading Hebel ist, desto höher ist auch das Risiko für Anleger. 

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Hebelzertifikate leicht erklärt: Ein Rechenbeispiel

Was bedeutet das konkret? Der Hebel gibt das Verhältnis der Kursbewegung ausgehend vom Basiswert an. An einem Rechenbeispiel ist das einfach zu erläutern: 

Gehen wir davon aus, dass die Anlegerin Mareike Amazon Aktien zu einem Kurs des Basiswertes von 100 Euro kaufen möchte. Der Emittent Dominik steht dem Gegenüber. Eine Amazon Aktie ist nicht günstig und so fragt Mareike Dominik, ob dieser ihr 99 Euro leihen kann. Dominik stimmt dem zu, stellt jedoch die Bedingung, dass Mareike die Aktien wiederverkauft, wenn der Kurs auf 99 Euro fällt. 

Es handelt sich somit um eine Art Kredit, die Emittenten den Anlegern gewähren – Das ist natürlich nicht nur freundlich, sondern bringt dem Emittent auch eine mögliche Rendite. Steigt der Kurs auf 101 Euro, so erzielt Dominik dank des Hebels ein Plus von 100%. Es kann aber natürlich auch passieren, dass die Aktien fallen und dann ein Minus von 100% erzielt wird. 

Anhand des Beispiels können Sie sich leicht erklären, wie der Handel von Hebelzertifikaten funktioniert. Wenn Sie selbst mit einem Hebel handeln möchten, können Sie für die Berechnung vom Hebel die Formel verwenden: 

Berechnung des Hebels
Hebel = Preis des Basiswertes / Prämie vom Hebelzertifikat * Bezugsverhältnis

Vor- und Nachteile von Hebelzertifikaten 

Beim Handel mit Hebelzertifikaten ergeben sich somit Vor- und Nachteile für Trader. Nach dem Motto „gewinne oder verliere alles“ kann der Handel sehr gut zusammengefasst werden. Hebelzertifikate ermöglichen somit die Chance auf große Renditen und bergen zugleich starke Risiken. Die Vor- und Nachteile vom Handel habe ich Ihnen daher noch einmal zusammengefasst: 

Vorteile von Hebelzertifikaten

  • Die Wertentwicklung ist transparent, da sie vom Basiswert ausgeht
  • Verluste entsprechen maximal dem Investment 
  • Überproportionale Gewinne sind möglich 
  • Bereits ab einem kleinen Geld möglich 
  • Sicherheitsmechanismen sind verfügbar

  • 100 Prozent Verlust möglich 
  • Risikoklasse 7 
  • Emittentenrisiko besteht zusätzlich 
  • Schnelle Kursentwicklungen können zu Fehlprognosen führen 
  • Nicht geeignet für Beginner im Trading

Hebelzertifikate Arten

Der Handel mit einem Hebel funktioniert mit nahezu jedem Handelsinstrument. So kann mit einem Hebel auf Aktien, ETFs, Rohstoffe, derivative Produkte oder aber auch Forex gehandelt werden. Zu unterscheiden sind die Hebelzertifikate jedoch auch in ihren Untergattungen. Damit die Unterschiede zwischen den Hebelzertifikaten für jeden Anleger klar sind, schauen wir uns im Folgenden unterschiedliche Formen der Zertifikate an und schauen uns im Nachhinein einzelne ETFs auf Anlageklassen als Beispiele an. 

Auf folgende Arten von Zertifikaten werde ich genauer eingehen:

  • Optionsscheine
  • Knock Out Zertifikate
  • Faktor Zertifikate
  • Sprint Zertifikate
  • Outperformance Zertifikate
  • Bonus Zertifikate
  • Discount Zertifikate
  • CFDs mit Hebel
  • ETFs mit Hebel
  • Aktien mit Hebel

Optionsscheine 

Optionsscheine sind klassische Hebelzertifikate. Die verbrieften Wertpapiere können sowohl Long als auch Short gehandelt werden und unterscheiden sich in nackte und gedeckte Optionsscheine. Während es bei nackten Optionsscheinen zu Kapitalerhöhungen kommen kann, ist dies bei der gedeckten Variante nicht möglich. Beim Handel an den Börsen befinden sich zurzeit jedoch vor allem nackte Optionsscheine im Umlauf. 

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Knock Out Zertifikate 

Eine der bekanntesten Untergattungen von Hebelzertifikaten sind Knock Out Zertifikate. Diese sind auch unter dem Namen Turbo Zertifikate bekannt. Die Besonderheit der Knock Out Zertifikate ist, dass lediglich die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswerts und dem Basispreis zu zahlen ist. Doch auch die Wortbedeutung Knock Out hat ihre Bedeutung.

Tatsächlich ist es nämlich möglich, dass unerwartete Kursentwicklungen den Anleger buchstäblich ausknocken und aus dem Boxring der Börse werden. Bei Knock Out Zertifikaten gibt es nämlich eine Schwelle, die vom Kurs nicht überschritten werden darf. Geschieht dies doch, handelt es sich um einen Totalverlust und somit um einen 100% Verlust für den Anleger. Das Zertifikat ist somit wertlos. 

Faktor Zertifikate

Wer in der Schule aufgepasst hat, weiß das sich Zahlen oftmals um einen Faktor X verändern. Das ist auch bei Faktor Zertifikaten der Fall. Einem Zertifikat liegt bei diesem Hebelprodukt immer ein Faktor zugrunde. Dieser kann jede beliebige Zahl annehmen und erhöht exponentiell die Wirkung der Kursbewegung auf die Wertänderung. Wenn wir uns das in Zahlen anschauen, wird der Effekt schnell klar.

Wenn ein Faktor von 3 zugrunde gelegt wird, kann bei einer Veränderung des Kurses von 4 Prozent, basierend auf dem Basiswert, eine Wertänderung von 12 Prozent entstehen. Je nachdem, ob die Kursänderung passend zur eigenen Trading Strategie geschieht oder nicht, ergeben sich hohe Gewinne oder hohe Verluste. 

Faktor der Zertifikaten

Sprint Zertifikate

Das Sprint Zertifikat funktioniert analog zum Faktor Zertifikat. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sprint Zertifikate nach oben gedeckelt sind. Diese obere Grenze wird auch Cap genannt. Sobald diese erreicht ist, werden die Wertänderungen nicht mehr um den Faktor X vervielfacht. Stattdessen geht es ab dieser Kursschwelle ohne Hebel für die Anleger weiter. Partizipieren ist hier somit immer noch möglich, jedoch nicht exponentiell. 

Outperformance Zertifikate

Eine besondere Form der Zertifikate ist auch das Outperformance Zertifikat. In diesem Fall wird ein festgelegter Basiskurs am Stichtag zugrunde gelegt. Nur wenn dieser Kurs erreicht wird, partizipiert der Anleger auch von dem Hebel. 

Bonus Zertifikate

Eine Sicherheitsvariante beim Handel von Hebelzertifikaten stellt das Bonus Zertifikat dar. Normalerweise ist es möglich beim Handel mit Hebelzertifikaten auch einen Totalverlust zu erleiden. Ein Bonus Zertifikat verhindert das. In diesem Fall gibt es nämlich eine Schwelle, die das Zertifikat nach unten hin absichert. Das bedeutet, dass Anleger solange von dem Hebel profitieren, wie der Kurs während der Laufzeit nicht unter die Schwelle tritt. Sollte dies jedoch geschehen, handelt es sich nicht mehr um ein Bonus Zertifikat, sondern ein partizipatives Zertifikat mit einer Auszahlung im Verhältnis 1:1. 

Discount Zertifikate 

Einen Discount und somit einen Rabatt kennen wir in der Regel nur aus dem Verkauf in Läden. Doch auch beim Kauf von Zertifikaten können Anleger einen Discount nutzen. Bei diesem Typus kann Rabatt auf den Basiswert eines Finanzproduktes gewährt werden. Wenn dies der Fall ist, bedeutet dies jedoch zugleich, dass der Gewinn nicht endlos hoch sein kann. Durch den Discount trifft der Anleger nämlich eine Vereinbarung, dass ein Cap nach oben festgelegt wird – ähnlich zum Sprint Zertifikat. 

CFDs mit Hebel 

Auch CFDs zählen zu den typischen Hebelprodukten, da auf ein Fallen oder Steigen der Kurse spekuliert wird. Der Handel von CFDs auf einen Index mittels Zertifikaten ist unter Anlegern sehr beliebt. Das liegt unter anderem an den Vorteilen, die das Handelsinstrument zu bieten hat:

  • Die Preisbildung ist transparent
  • Keine Provisionen 
  • Pro Basiswert gibt es nur einen CFD 
  • Unbegrenzte Haltedauer 

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ETF mit Hebel 

Eine überproportionale Partizipation an Kursentwicklungen über Hebelzertifikate ist auch mit der Anlageklasse ETF möglich. In diesem Fall setzen Anleger auf steigende Kurse oder fallende Kurse bei einem Index. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass es nur möglich ist bei einem ETF mit Hebel einen hohen Gewinn zu erwirtschaften, wenn der Index steigt. Sollte jedoch eine Seitwärtsbewegung stattfinden, handelt es sich um einen Verlust für die Trader. Das Risiko ist somit hoch. 

Aktien mit Hebel 

Der Hebel ist bei Aktien anders als bei anderen Handelsinstrumenten. In diesem Fall handelt es sich zunächst um Optionsscheine. So geht es um das Bezugsverhältnis zwischen einem Optionsschein und des Basiswertes. Bei Aktien mit Hebel benennt man den Basiswert als Underlying. Nur bei einem guten Bezugsverhältnis sind daher Gewinne möglich. Das gilt analog für andere Handelsinstrumente. 

Hebelzertifikate handeln: Verfügbare Märkte

Als Emittent bei Hebelzertifikaten zählen die Banken. Das bedeutet, dass die jeweilige Bank als Emittent auftritt und somit die Hebelzertifikate sowohl vergibt als auch die Distribution übernimmt. Die bekanntesten Banken uns somit Emittenten für Hebelzertifikate in Deutschland sind HSBC, JP Morgan und Vontobel. Die Vergabe der Hebelzertifikate findet meist an Online Broker statt, über die Anleger die Hebel Zertifikate letztlich kaufen können. 

Zwar findet der Handel von Hebelzertifikaten vor allem an der Börse statt, es ist jedoch auch möglich, dass die Zertifikate an außerbörslichen Handelsplätzen vergeben werden. An dieser Stelle treten Online Broker meist nicht als Zwischenhändler auf. Stattdessen werden die Zertifikate von den Banken direkt vergeben. Beim parallelen Handel an außerbörslichen Handelsplätzen und der Börse sind die unterschiedlichen Handelszeiten zu beachten. 

Hebelwirkung im Forex Trading

Kurzes Fazit: Das Wichtigste zu Hebelzertifikaten 

Beim Handel mit Hebelzertifikaten ist es somit möglich als Trader überproportional an Kursentwicklungen zu partizipieren. Hierfür muss der Kurs des Basiswerts ins Verhältnis zum Basispreis gesetzt werden. Risiken ergeben sich vor allem durch den spekulativen Ansatz. Dank Schwellen nach oben und nach unten, können Risiken jedoch gemindert werden. Verluste können jedoch trotzdem entstehen. 

Der Handel selbst, geschieht über Emittenten, wie Vontobel oder JP Morgan. Deutsche Trader können die Hebelzertifikate anschließend entweder direkt beim Emittenten oder über einen Online Broker handeln. 

Die Grundzüge eines Hebelzertifikats sind somit klar. Im Folgenden schauen wir uns die Funktionsweise an. 

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Hebelzertifikate traden – Wie funktioniert es? 

Das Traden mit Hebelzertifikaten ist kein Hexenwerk, jedoch spekulativ. Aus diesem Grund sollten Trader die Untergattungen der Hebelzertifikate kennen und gleichzeitig passende Trading Strategien entwickeln. Grundsätzlich ist ein aktueller Kurs die Basis für den Handel vom Hebelzertifikat. Von diesem ausgehend, setzen Anleger auf fallende Kurse oder steigende Handelskurse unter Beachtung von einem Hebel, der das Ergebnis überproportional gestaltet. 

Im Folgenden zeige ich Ihnen daher, für wen Hebelzertifikate geeignet sind, was es beim Handeln zu beachten gibt und welche Tools das Trading vereinfachen. 

Für wen sind Hebelzertifikate geeignet? 

Bei einem Hebelzertifikat handelt es sich um ein Finanzprodukt, dass der Risikoklasse 7 zugeordnet wird. Das ergibt sich aus der spekulativen Handelsweise. Anders als bei anderen Handelsinstrumenten, können Kursentwicklungen schnell entstehen und ein Kurse radikal steigen, aber auch fallen. Dass ein Zertifikat wertlos wird und der Anleger einen Totalverlust erleidet, ist somit keine Seltenheit. Es ist daher nur ein Handelsinstrument, dass risikofreudigen Menschen vorbehalten ist. 

Wer eine Aktie oder ein andere Handelsinstrument traden möchte, muss das nicht über ein Hebelzertifikat tun. Der Handel lohnt sich oftmals auch auf andere Weise und ist sicherer. Ebenfalls ist Anfängern der Handel von einem Hebelzertifikat abzuraten. Für dieses Instrument bedarf es einer Expertise und einem ausgeprägten Trading Wissen. Nur so können Analysen erfolgreich durchgeführt werden und Renditen strategisch erwirtschaftet werden. 

Wer sich jedoch bereits als Beginner mit dem Handel eines Hebelzertifikats auseinandersetzen möchte, kann innerhalb eines Demokontos von einem Online Broker den Handel ohne Risiko üben. 

Mit dem Hebel handeln: Das sind Möglichkeiten

Der Hebel kann unterschiedlich groß ausfallen. So ist ein Hebel von 10 üblich, Hebel können sich aber auch bis zu einem Verhältnis von 100 oder 200 steigern. Es sind somit nach oben und unten keine Grenzen gesetzt. Je höher der Hebel ist, desto höher ist natürlich auch das Risiko für Trader. Generell gibt es aber so die Möglichkeit auch sehr hohe Renditen zu erwirtschaften und das in kürzester Zeit. Bei welchem Hebel man als Trader also einsteigt, ist vom eigenen Risikotyp abhängig. 

Wie funktionieren Hebelzertifikate aber konkret? Wie Sie bereits wissen, wird darauf spekuliert, ob ein Kurs steigt oder fällt. Bei einer Spekulation auf den Anstieg der Wertentwicklung eines Kurses spricht man von einem Call. Möchten Trader jedoch, dass der Kurs fällt, spricht man von einem Put. 

Beim Handel von einem Hebelzertifikat müssen Sie immer folgende Berechnungsinhalte zugrunde legen: 

  • Basiswert
  • Basiskurs des Basiswerts
  • Hebelzertifikat Kosten 
  • Bezugsverhältnis 

Beide Varianten stelle ich Ihnen vor. 

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Call Hebelzertifikat

Sie möchten, dass der Kurs steigt? Dann nutzen Sie ein Call Hebelzertifikat. Um den Hebel zu berechnen, können Sie die obenstehende Formel verwenden. Wir spielen ein Call Hebelzertifikat einmal gemeinsam beispielhaft durch: 

  • Basiswert: Coca Cola Aktie
  • Basiskurs des Basiswertes: 500 Euro
  • Hebelzertifikat Kosten: 1,50
  • Bezugsverhältnis: 0,03

Wenn Sie diese Informationen in die Hebel Berechnungsformel eingeben, ergibt sich ein Hebel von 10. Analog bedeutet dies, dass bei einer Kurssteigerung von einem Prozent , die Hebelwirkung eine prozentuale Änderung von 10 resultiert. 

Put Hebelzertifikat

Wenn Sie hingegen möchten, dass ein aktueller Kurs fällt, können Sie ein Put Hebelzertifikat erwerben. Die Funktionsweise ist hier gegenteilig zum vorher beschriebenen Zertifikat. Auch hier kann die Wirkung an einem Beispiel erläutert werden: 

  • Basiswert: Coca Cola Aktie
  • Basiskurs des Basiswertes: 500 Euro
  • Hebelzertifikat Kosten: 1,50
  • Bezugsverhältnis: 0,03

Auch hier ergibt sich wieder ein Hebel von 10 für das Hebelzertifikat. Lediglich die Schlussfolgerung ist anders, denn der Hebel tritt immer dann ein, wenn der Kurs fällt. Fällt dieser also um 1%, so steigt der Hebel um 10 Prozent und der Gewinn zugleich. 

Call Put Optionen

Die richtigen Hebelzertifikate finden: Das sind Auswahlkriterien 

Für den Handel von Hebelzertifikaten ist es zunächst nötig ein solches zu erwerben. Die Auswahl fällt jedoch nicht jedem Trader einfach. Damit Sie im Direkthandel oder aber auch über einen Online Broker die Hebelzertifikate strategisch erwerben und auswählen können, stelle ich Ihnen Merkmale eines Hebelzertifikats vor, die als Auswahlkriterien genutzt werden können. 

Auswahlkriterien für den Kauf eines Hebelzertifikats sind: 

  • Basiswert und Basispreis
  • Knock Out Schwelle 
  • Long oder Short Hebelzertifikat
  • Spread
  • Laufzeit

Die Differenz aus dem Basiswert und dem Basispreis eines Zertifikats ergibt immer den Wert und somit auch die Hebelwirkung. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Vorfeld immer die beiden Auswahlkriterien anschauen und anhand dessen sich für das eine oder andere Hebelzertifikat entscheiden. 

Darüber hinaus spielt auch die Art des Hebelzertifikats eine entscheidende Rolle. Wie bereits zu Beginn erwähnt, gibt es unterschiedliche Untergattungen von Hebelzertifikaten. So können Sie diese nach Ihrem Risikotyp auswählen und den ein oder anderen Vorteil für das eigene Trading nutzen. Beispielsweise bieten Knock Out Zertifikate die Möglichkeit eines Stop Loss an. So können Sie sich nach unten hin absichern und verhindern so, dass das Zertifikat wertlos werden kann. Ganzheitlich betrachtet, werden Hebelzertifikate jedoch zwischen Short und Long unterschieden und somit auf die Spekulation auf die Kursentwicklung. 

Auch der Spread ist beim Handel eines Zertifikats nicht unerheblich. Zum einen bedeutet ein hoher Spread auch oftmals ein Aufgeld. Gleichzeitig zeigt der Spread aber auch an, welche Differenz zum Basiswert der Kurs erst einmal überbrücken muss, bevor das Hebelzertifikat wieder verkauft werden kann. 

Zuletzt sollten Sie auch noch die Laufzeit eines Zertifikats in die Kaufentscheidung miteinbeziehen. Es gibt schließlich Hebelzertifikate, die open end sind und andere die eine begrenzte Laufzeit aufweisen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile und müssen je nach Anlagezeitraum gewählt werden. 

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Hebelzertifikate kaufen und verkaufen 

Wenn Sie nun ein Investment tätigen möchten, fragen Sie sich wahrscheinlich, wie der Kauf und Verkauf nun konkret funktioniert. Ich erkläre Ihnen Schritt für Schritt, wie der Handel eines Hebelzertifikats abläuft: 

  1. Emittent gibt die Hebelzertifikate aus 
  2. Trader leiht ein Hebelzertifikat einer bestimmten Gattung 
  3. Der Verkauf findet entweder an einer bestimmten Barriere oder bei einem Kurs statt
  4. Das Hebelzertifikat geht wieder an den Emittenten zurück. 

Gebühren für Hebelzertifikate

Für den Handel eines Zertifikats mit Hebel ist natürlich nicht nur der Ausgang wichtig, sondern auch die dabei entstehenden Kosten und Gebühren für den Handel selbst. Wie hoch die Gebühren für das Investment sind, hängt in der Regel von den Handelskonditionen des Brokers ab. Generell sind aber bei einem Hebelzertifikat meist dieselben Positionen für die Gebühren verantwortlich. Auf diese sollten Trader ein Augenmerk haben. Gebühren für den Handel eines Hebelzertifikats können an folgenden Stellen auftreten: 

  • Order Gebühr
  • Spread
  • Rollover Kosten 
  • Stop Loss und andere Absicherungen 
  • Ein- und Auszahlungen

In diesem Sinne sollten Sie vor dem Handel überprüfen, wie gut die Handelskonditionen des jeweiligen Brokers sind. Auch bei Ein- und Auszahlungen können Sie Kosten sparen, sofern bestimmte Finanzdienstleister mit Kosten verbunden sind und andere nicht. Auch bei Absicherungen, wie einem Stop Loss entstehen immer Kosten, die für die Zusatzleistung generiert werden. Darüber hinaus sollten Trader beachten, dass Broker bei einem Spread oftmals ein Aufgeld auf den Trade erheben

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3 kostenlose Tools für den Handel eines Hebelzertifikats

Tools vereinfachen den Handel von Anlageklassen um ein Vielfaches. Auf unterschiedlichen Handelsplattformen, aber auch kostenlos auf den Webseiten von Banken, Brokern und Emittenten befinden sich passende Tools, die sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig zu verwenden sind. Besonders hilfreich sind Suchfilter, technische und fundamentale Analysen sowie Charttechnik. Doch auch die automatische Versendung von Signalen ist nicht zu unterschätzen und birgt viele Vorteile. 

Im Folgenden stelle ich Ihnen drei kostenlos Tools für den Handel eines Hebelzertifikats vor, die Sie kennen sollten und ohne Anmeldung nutzen können. 

Hebelzertifikat Finder

Hebelzertifikat Finder

Eine Vielzahl von Brokern und Emittenten stellen Zertifikate Finder zur Verfügung, die anhand von Suchkriterien die Auswahl deutlich vereinfachen. Ein manuelles Filtern können Trader sich so ersparen. Einer der Zertifikate-Finder ist von Comdirect. Bei diesem können Sie aus über 1 Millionen Zertifikate, die passenden Hebelprodukte für die eigene Strategie finden. Folgende Suchfilter sind verfügbar:

  • Zertifikate Typ
  • Vorauswahl (Sparplan oder 3,90 Euro Trades)
  • Basiswert
  • Restlaufzeit
  • Herausgeber
  • WKIN/ISIN/Name Suche 
HSBC Trendkompass

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HSBC Trendkompass 

Eine der bekanntesten Emittenten für Hebelzertifikate im deutschen Raum ist die Bank HSBC. Es lohnt sich daher regelmäßig auf der Webseite vorbeizuschauen und einen Blick auf den HSBC Trendkompass zu werfen. Dieser zeigt anhand von ausgewählten Basiswerten und einem frei wählbaren Schlusskurs aktuelle Kursentwicklungen an. Das ist besonders nützlich für die Analyse für den Eintritt in Hebelzertifikate. Auch frühere Werteentwicklungen können betrachtet werden, die wiederum Signale geben können, ob sich aktuell ein Eintritt in den Handel lohnt. 

Faktor Simulator von Vontobel

Faktor Simulator von Vontobel

Für den Handel von Faktor Zertifikaten kann der Faktor Simulator von Vontobel hilfreich sein. Mit dem Tool ist es möglich anzugeben, ob ein Referenzwert steigen oder fallen wird und das unter Betrachtung von hohen, normalen oder niedrigen Kursschwankungen innerhalb von X Tagen. Zur Auswahl stehen Zeitspannen zwischen 5 bis 30 Tagen. Darüber hinaus können Nutzer den Faktor Index zwischen -12 und +12 frei wählen. Anhand eines Diagramms wird die simultane Prognose dann an Sie ausgespielt. Geht man mit dem Mauszeiger leicht über die Grafik werden weitere Informationen, wie die prozentuale Veränderung angezeigt. 

Fazit: Hebelzertifikate sind eine Spekulative Anlagevariante

Mit einem möglichst geringen Kapitaleinsatz hohe Renditen zu erwirtschaften, ist mit Hebelprodukten möglich. Durch das Setzen auf Long oder Short Positionen können Anleger so schnell und einfach, aber auch spekulativ investieren und „all or nothing“ mitnachhause nehmen. Eine gewisse Risikobereitschaft wird für das Trading dieses Handelsinstruments somit vorausgesetzt. Wer aber weiß, wie die Instrumente funktionieren, kann mittels Tools und einer strategischen Denkweise in kürzester Zeit ein nettes Sümmchen erwirtschaften. 

Bevor Sie sich jedoch für den Handel eines bestimmten Zertifikats entscheiden, sollten Sie sich den Spread, die Laufzeit und andere Auswahlkriterien unbedingt ansehen und gleichzeitig passende Tools in Anspruch nehmen. So können Sie aus der Vielzahl von Hebelprodukten, die passenden für Sie selbst finden. 

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Meist gestellte Fragen zu Hebelzertifikaten:

Wie funktionieren Hebelzertifikate?

Der Wert eines Hebelzertifikats ist an die Kursentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts gebunden. Durch den Hebel partizipiert der Anleger aber überproportional an der Kursentwicklung des Basiswerts. Damit hat der Anleger die Chance auf höhere Gewinne, als wenn er in den Basiswert direkt investiert. Bei gegenläufiger Entwicklung des Kurses können aber auch hohe Verluste drohen.

Wie lange sollte ich ein Hebelzertifikat halten?

Es gibt keine festgelegte Haltedauer für Hebelzertifikate, es sei denn, sie sind mit einer Laufzeitbegrenzung versehen. Im Allgemeinen sind Hebelzertifikate aber eher für kurzfristige Anlagen geeignet, also wenige Tage, Wochen oder maximal ein paar Monate.

Wie funktionieren Short Hebelzertifikate?

Bei einem Short Hebelzertifikat profitieren Sie dann, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Basiswerts sinkt, bzw. machen Verlust, wenn dieser steigt. Durch den Hebel wird die prozentuale Veränderung des Basiswerts überproportional auf das Zertifikat übertragen. Das bedeutet, dass bei einem Hebel von beispielsweise 5 eine Kursänderung des Basiswerts um 1% eine Veränderung des Wertes des Zertifikats um 5% zur Folge hat. Dies ermöglicht höhere Gewinne bei sinkenden Kursen, birgt jedoch auch ein entsprechend höheres Risiko, da auch die Verluste im Falle einer entgegengesetzten Kursbewegung des Basiswerts verstärkt werden.

Welche Funktion hat der Hebel?

Der Hebel dient als Multiplikator der Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts. Ein Anleger, der mit Hebel investiert, fährt also ein Vielfaches der Rendite des Basiswerts ein, muss aber auch entsprechend höhere Verluste in Kauf nehmen, wenn sich der Basiswert in die entgegengesetzte Richtung bewegt.

Trader Andre Witzel
Andre Witzel
Gründer & Chefredakteur
Über den Autor: Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
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Trader Andre Witzel
Geschrieben von: Andre Witzel Gründer & Chefredakteur
Erfahrener Trader im Bereich Forex, CFDs, Aktien und Futures seit 2013. Über 21.000 Abonnenten auf Youtube und 500 veröffentlichte Trading Videos.
Res Marty
Reviewed by: Res Marty Softwaretester und Autor
Res konzentriert sich bei Trading für Anfänger auf den Bereich "Hinter der Kulisse". Er ist außerdem Autor und Softwaretester mit einem betriebswirtschaftlichen Hintergrund.
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